Arbeitsmarkt: Kein Hauch von Herbstbelebung
Der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis hatte im August noch „Sommerpause“. Die Arbeitslosigkeit nahm um 55 auf 11 520 zu, die Arbeitslosenquote erhöhte sich wie im Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 7,0 Prozent gewesen.
„Die späten Ferien haben ihre Spuren hinterlassen. Weiterhin sind die Neumeldungen von Jüngeren recht hoch. Viele meldeten sich nach Beendigung einer Ausbildung oder nach Schulbesuch erst im August“, so Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Trotzdem kommt im Kreis der Arbeitsmarkt im Vergleich zu anderen Regionen erst mit einer kleinen Verzögerung in Schwung. Auch die aktuelle Entwicklung der Ausländer-Arbeitslosigkeit hat hierzu deutlich beigetragen.“
Beide Rechtskreise entwickelten sich erneut parallel: 3587 waren Kunden der Arbeitsagentur (19 oder 0,5 Prozent mehr als im Vormonat), und 7933 wurden durch das Jobcenter EN betreut (36 oder 0,5 Prozent mehr). Die Arbeitslosigkeit bei Migranten stieg weiter, insgesamt um 40 oder 1,6 Prozent auf nunmehr 2553. Im Vergleich zu den besonders hohen Neumeldungen bei den Jüngeren gab es im August zwar einen Rückgang um 20 auf nunmehr 902, doch ist dieser Zugang von Ausbildungsabsolventen und anderen unter 25-Jährigen immer noch relativ hoch. Der Vorjahresvergleich nach Rechtskreisen ist wieder etwas schlechter geworden, der Abstand wieder leicht gesunken. In der Grundsicherung waren es 414, im Bereich der Arbeitslosenversicherung nur noch sechs Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Damit ist der hier der Vorjahresstand fast erreicht. Übergreifend waren es immer noch 420 Erwerbslose oder 3,5 Prozent weniger im Kreis als vor einem Jahr. Gevelsberg (-19) hatte im August sinkende Zahlen. Die Lage verschlechterte sich leicht in Ennepetal (+8), Schwelm (+20) und Sprockhövel (+22).
Die Arbeitsmarktentwicklung im Ennepe-Ruhr-Kreis bleibt auch im zweiten Ferienmonat eingetrübt. Mit dem jetzt gekommenen Ende der Sommerpause sollte sich aber kurzfristig eine saisonal übliche Belebung einstellen. Der konjunkturell bedeutsame und noch günstige Vorjahresvergleich ist kleiner geworden, in der Arbeitslosenversicherung sogar sehr klein. Die Migrationsproblematik macht sich auch im Kreis langsam bemerkbar. "Noch deutet nichts auf eine bevorstehende Herbstbelebung hin. Sie könnte aber im September ihren Anfang nehmen", sagt Weichert.
Überblick in absoluten Zahlen:
Schwelm: 1.147
Ennepetal: 1.030
Gevelsberg: 1.020
Sprockhövel: 535
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.