Raupe Nimmersatts böser Zwilling ist da
Was für Spinner!
Bisher war die Wap-Region vom Eichenprozessionsspinner verschont geblieben, doch nach größeren Vor- und Befällen in ganz NRW ist Raupe Nimmersatts böser Bruder nun erstmals auch in Schwelm gesichtet worde.
von Nina Sikora
Es ist eine Premiere, aber eine unschöne. Zum ersten Mal hat es sich der Eichenprozessionsspinner im Südkreis bequem gemacht. Genauer gesagt in Schwelm auf einem städtischen Grundstück zwischen der Schwelmer Arndtstraße und dem Schwelmebad. Doch nicht nur hier, auch im nahen Sprockhövel wurden die Raupen entdeckt und das gleich auf fünf Grundstücken der Stadt. In Witten meldete man bereits Anfang Juni den ersten Befall.
Explosionsartige Vermehrung
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis erste Fundmeldungen auch aus Ennepetal und Gevelsberg zu vernehmen sind. Bisher ist in beiden Städten offiziell noch keine Sichtung des Eichenprozessionsspinners erfolgt, heißt es.
Trotzdem, so scheint es, sind die kleinen Krabbler unaufhörlich auf dem Vormarsch. Grund für die explosionsartige Vermehrung und immer stärkere Ausbreitung könnte der Klimawandel sein. Der diesjährige Frühling mit seinen besonders milden Temperaturen hat die Raupen zudem früher schlüpfen lassen.
600.000 Brennhaare
Der Befall in Schwelm ist zum Glück noch vergleichsweise klein und wahrscheinlich durch einfaches Absaugen im Zaum zu halten.
Doch die Gefahr, die von der kleinen Raupe ausgeht, ist trotzdem nicht zu unterschätzen. Jede Raupe besitzt etwa 600.000 Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, welches wochenlang anhaltende Hautausschläge mit Juckreiz auslösen kann. Werden die Härchen aus Versehen eingeatmet, kommt es noch schlimmer: Asthma-Anfälle und sogar allergische Schocks können die Folge sein.
Gefährliche Gespinste
Da sich die Haare der Raupen während ihrer Metamorphose zum harmlosen Schmetterling in dem Gespinst der Nester verfangen und verbleiben, sind die Nester besonders gefährlich. Millionen der giftigen Härchen können sich mit einen einzigen Windstoß verteilen. Deshalb sollte sich niemand den Raupen und insbesondere den Nestern nähern.
Befall sofort melden
Wer einen Befall bei sich auf privatem Grundstück entdeckt, sollte sich sofort an Fachleute wenden. Funde im öffentlichen Raum sollten umgehend der Stadt gemeldet werde. Wie der Name es vermuten lässt, befallen die Raupen Eichen jeder Art. Von daher ist bei dieser Baumart besondere Vorsicht geboten.
Autor:Nina Sikora aus Essen |
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