Vorsicht vor Zeckenbissen! - Weltgesundheitstag beschäftigt sich mit vektorübertragenen Krankheiten
Mit dem Weltgesundheitstag am 7. April macht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich auf ein Gesundheitsthema von globaler Relevanz aufmerksam. Im Jahr 2014 stehen vektorübertragene Erkrankungen im Mittelpunkt der weltweiten Aktivitäten. Vektoren sind lebende Organismen wie Mücken, Fliegen oder Zecken, die Krankheitserreger von einer Person auf eine andere übertragen können. Besonders tropische Gebiete haben mit diesen Erkrankungen zu kämpfen, aber auch in unseren Breiten werden Krankheiten wie Borreliose oder FSME durch Zeckenbisse übertragen.
„Wir behandeln seit Jahren in unserer Zentralen Notaufnahme Zeckenbisse“, berichtet Maren Esser vom Helios Klinikum Schwelm. „Zum Glück konnten wir aber bisher keinen signifikanten Anstieg an Folgeerkrankungen feststellen.“ So gäbe es zwar immer wieder vereinzelte Fälle von Borreliose, FSME sei aber in der Region kein Thema. Die wesentlichen Verbreitungsgebiete liegen in Baden-Württemberg und Bayern sowie in Teilen von Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen.
Wer sich schützen möchte, sollte auch folgende Tipps beachten:
• Tragen Sie Oberteile mit langen Ärmeln und lange Hosen, wenn Sie in der Natur unterwegs sind. Stecken Sie die Hosenbeine in die Socken.
• Tragen Sie helle Kleidung – die dunklen Zecken sind darauf gut zu erkennen und können entfernt werden, bevor sie zubeißen.
• Auch insektenabweisende Mittel können Zecken abhalten. Allerdings: Einen absolut zuverlässigen Schutz bieten auch sie nicht.
Falls es zu einem Zeckenbiss gekommen ist, beachten Sie bitte Folgendes:
• Nicht zu vermeidlichen Hausmitteln greifen. Dadurch ist möglich, dass die Zecke erst recht Erreger injiziert. Auch Quetschen und Drehen des Körpers besser vermeiden.
• Die Zecke lieber vorsichtig mit einer kleinen Pinzette zu entfernen. Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber einen Arzt konsultieren, der die Zecke dann sicher entfernt.
Auch wenn nicht automatisch jeder Zeckenstich eine Infektion nach sich zieht, sollte man bei möglichen Symptomen schnell handeln und einen Arzt aufsuchen. Denn jeder Krankheitsverlauf kann sich anders gestalten.
Bei einer FSME-Infektion beträgt die Inkubationszeit zwischen vier und 28 Tagen. Bei etwa 70 Prozent der Patienten zeigen sich zunächst grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Aber bei einem Teil der Patienten „überspringt“ die Erkrankung auch diese Phase, und das Virus befällt direkt das Gehirn, was mit hohem Fieber einhergeht und tödlich enden kann.
Die Symptome bei Borreliose als sogenannte Multisystemerkrankung können sehr vielfältig sein. Viele Erkrankte leiden zunächst an Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen und Lymphknotenschwellungen. Später sind oft die Haut, die Gelenke, das Zentralnervensystem und das Herz betroffen. Oft lässt sich eine Borreliose nur an einer stark geröteten Hautveränderung um die Stickstelle erkennen. Rund 85 Prozent aller Betroffenen leiden daran.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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