Eichenprozessionsspinner
So gefährlich ist der Raupenkontakt
Der Eichenprozessionsspinner macht sich breit: Auch in der Region haben sich seine Raupen an immer mehr Bäumen eingenistet. Doch was ist eigentlich das Gefährliche an den Tierchen?
„Die Härchen des Eichenprozessionsspinners enthalten das Nesselgift Thaumetopoin. Bei Hautkontakt wird das Gift freigesetzt und kann zu allergischen Reaktionen führen“, erklärt Apothekerin Claudia Schneppel, Sprecherin der Apothekerschaft im Altkreis Ennepe. „Von den Gespinstnestern sollte man sich deshalb fern halten.“
Typische Beschwerden
Die feinen Brennhaare der Raupe brechen leicht ab und werden sogar durch die Luft getragen. Bei Hautkontakt treten starker Juckreiz und Brennen auf, dazu kommen Hautausschläge an den betroffenen Stellen mit Rötungen und Pusteln. Was aussieht wie ein Insektenstich könnte also in Wirklichkeit durch Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner verursacht worden sein. Wer mit den Härchen in Kontakt gekommen ist, hat häufig allerdings erst in der Nacht oder am nächsten Tag die typischen Beschwerden. Zwischen Kontakt und ersten Symptomen vergehen in der Regel mehrere Stunden, sodass der Zusammenhang oft nicht erkannt wird. Ausschlag und Jucken verschwinden meist nach rund zwei Wochen von selbst, sind bis dahin jedoch überaus lästig.
Allergische Schockreaktion
Mit der Luft gelangen die Härchen zudem leicht in Augen und Atemwege und können dort Mund, Nase und Rachen reizen. „Schlimmstenfalls hat das schmerzhaften Husten oder asthmatische Beschwerden zur Folge“, so Apothekerin Schneppel. „Häufige Begleitsymptome sind Schwindel, Fieber und Müdigkeit, in Einzelfällen kann es auch zu allergischen Schockreaktionen kommen.“ Selbst die Experten, die die Raupen entfernen, tragen zur Sicherheit Schutzkleidung. Foto: Lokalkompass Was tun, wenn es zum Kontakt mit den gefährlichen Brennhaaren gekommen ist? „Als Erste-Hilfe-Maßnahme können kühlende Umschläge gegen Schwellungen, Präparate mit Kortison oder Antihistaminika, die die allergischen Symptome lindern, eingesetzt werden“, sagt Schneppel.
Not-Maßnahmen:
- Betroffene können sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen, welche Wirkstoffe für sie in Frage kommen.
- Sind Raupenhaare ins Auge gelangt, rät Apothekerin Schneppel dazu, einen Augenarzt aufzusuchen.
Autor:Nina Sikora aus Essen |
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