AWO gegen Rassismus
Zeichen gegen Rechts in Zeiten von Corona
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus wollte auch die AWO-EN ein klares und deutliches Zeichen gegen eine Bedrohung der freien Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, dem selbstbestimmten Leben von Menschen sowie einer Gefährdung der Demokratie setzen.
Geplant hatte man diesbezüglich einen großen Fachtag (unter anderem ein Vortrag des Bundestagsabgeordneten Helge Lindh zur Rhetorik der AfD im Bundestag) mit einer sich daran anschließenden Demonstration und Kundgebung in der Gevelsberger Fußgängerzone. Unter dem Motto „Es ist fünf vor zwölf“ sollten dabei Bürgermeister Claus Jacobi, die stellvertretende Landrätin Sabine Kelm-Schmidt, AWO-Geschäftsführer Jochen Winter, Lale Arslanbenzer, Seyfullah Köse, Maximilian Meiners und einige andere zu Wort kommen.
Doch auf Grund der aktuellen Entwicklungen zur Ausbreitung des Coronavirus musste man gemäß der vom Land NRW angeordneten Einschränkungen und Maßnahmen diese Veranstaltung natürlich absagen. Der Fachtag soll aber auf jeden Fall nachgeholt werden, so die stellvertretende Geschäftsführerin der AWO-EN Esther Berg. Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben. „Und die Gesundheit aller Beteiligten steht derzeit natürlich im Vordergrund.“
Spontane Solidaritätsbekundung
Auch wenn man momentan nicht gemeinsam im öffentlichen Raum ein für alle sichtbares Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus setzen konnte, symbolisch ließ es sich jedoch umsetzen. Und so positionierten sich am Tag der eigentlichen Veranstaltung spontan einige AWO-Mitarbeiter, natürlich unter Einhaltung des geforderten Mindestabstandes, für einen kurzen Augenblick an den Fenstern und vor der Geschäftsstelle in der Neustraße. Mit selbstgemachten Demo-Schildern, Plakaten und einem riesigen Banner wurden sie so dem Motto der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus, welches da lautet „Gesicht zeigen – Stimme erheben“, gerecht.
Die Arbeiterwohlfahrt ist bei den Themen Gewalt, Diskriminierung und Rassismus besonders aktiv und sensibel. Sie engagiert sich gegen jede Form von Rassismus und Rechtsextremismus. Rassismus ist allerdings nicht nur ein fester ideologischer Bestandteil des Rechtsextremismus. Rassistische Einstellungen finden sich in allen Teilen der Gesellschaft wieder und stoßen dort auf Widerhall. Dabei sind es nicht immer die gewalttätigen, rassistisch motivierten Übergriffe, denen erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, sondern ebenso die oft alltäglichen rassistischen Bemerkungen, Kommentare und unterschwelligen Botschaften, die gegenüber Menschen geäußert werden. Für die Menschen, Erwachsene und Kinder, denen Rassismus entgegenschlägt, ist dies eine massive existenzielle Bedrohung und weckt Angst und Schrecken. Und die Versuche der Hetzer am rechten Rand, Gewalt und Ausgrenzung gegen bestimmte Menschengruppen zu normalisieren, darf auf keinen Fall unwidersprochen bleiben – egal ob im Bundestag, in der Stammkneipe oder im Netz. Dem sollte die gesamte Gesellschaft entgegentreten.
Von André Sicks
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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