Pfarrerin im Probedienst
Nele Kaiser ist die Vakanzvertretung in der Evangelischen Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg
Seit dem letzten Sommer, als Pfarrer André Graf die Kirchengemeinde Richtung Namibia verlassen hatte, war die Pfarrstelle, die er in der Evangelischen Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg inne hatte, vakant. Jetzt gibt es zumindest erst einmal für ein Jahr eine Vakanzlösung.
Nele Kaiser, Pfarrerin im Probedienst, hat am 1. Juni ihren Dienst mit 75 Prozent in der Gemeinde angetreten. Die verbleibenden 25 Prozent ihrer Stelle sind für Projektarbeit im Kirchenkreis vorgesehen.
„Ich habe im letzten Oktober ein freiwilliges Auslandsvikariat in Namibia begonnen“, erzählt die 29-jährige Theologin. Vorher hatte sie schon zweieinhalb Jahre lang ihr eigentliches Vikariat in der Kirchengemeinde Unna-Massen absolviert. „Nach dem Vikariat in Unna hatte ich nochmal Lust auf was Anderes, und da mich Afrika schon immer fasziniert hat, bin ich nach Namibia gezogen.“ Das südliche Afrika war da kein Neuland für Nele Kaiser. Neben Münster hatte sie auch kurz in Stellenbosch, Südafrika, Evangelische Theologie studiert. Auch verbrachte sie zwei Jahre nach dem Abitur in Namibia und war wenige Jahre später auf der Hochzeit einer guten Freundin eingeladen.
Auslandsvikariat wegen Corona abgebrochen
„In Namibia habe ich auch André Graf kennengelernt“, berichtet Nele Kaiser. Da war ihr aber noch nicht klar, dass sie mal seine Nachfolge in Ennepetal antreten sollte. „Mein Auslandsvikariat war für ein Jahr geplant. Leider habe ich meinen Dienst aufgrund der Corona-Pandemie im April abgebrochen und bin nach Deutschland zurückgekehrt.“
Die Landeskirche hat ihr dann vorgeschlagen, Vertretungsaufgaben im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm und hier vor allem die Vakanzvertretung in Ennepetal wahrzunehmen. Nach diversen Besuchen in Ennepetal und Schwelm und Gesprächen unter anderem mit Superintendent Andreas Schulte und Pfarrer Christoph Grefe sowie einem Vorstellungsgespräch mit dem Presbyterium, das per Videokonferenz stattfand, war für alle Seiten klar, dass man miteinander arbeiten möchte.
Planungssicherheit für alle Beteiligten
Die Vakanzvertretung in der Evangelischen Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg ist auf ein Jahr begrenzt. In dieser Zeit verpflichtet sich die Gemeinde, die Pfarrstelle nicht neu auszuschreiben. Das gibt Planungssicherheit sowohl für Nele Kaiser als auch für die Gemeinde. Wie es nach dem Jahr weitergeht, wird man dann sehen. Vielleicht entscheiden sich ja dann beide Seiten, weiter miteinander zu arbeiten.
Aber das ist momentan keine Frage für Nele Kaiser. Jetzt will sie sich ihrer neuen Aufgabe stellen und die Gemeinde und den Kirchenkreis kennen lernen. „Ich bin ein offener Mensch und entdecke gerne Neues und lerne neue Menschen kennen. Mit ihnen zusammen möchte ich gerne Gott auf die Spur kommen“, sagt die Theologin, die in Rheine an der Ems geboren wurde und aufgewachsen ist. „Das gilt auch für meine Arbeit. Ich freue mich auf viele neue Begegnungen und bin gespannt, was mich erwartet und was die Gemeindeglieder von mir erwarten.“ Vor allem sei ihr wichtig, betont Nele Kaiser, dass Kirche zu den Menschen geht. Entsprechend will sie ihren Dienst in Ennepetal gestalten.
Autor:Hanna Assiep aus Essen-Süd |
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