Fachkräftemangel gefährdet Baubranche
IG Bauen-Agrar-Umwelt warnt vor schwerwiegenden Folgen

Wenn die Baubranche nicht attraktiver wird, steuern viele Firmen auf einen Fachkräftemangel zu. | Foto:  IG BAU
  • Wenn die Baubranche nicht attraktiver wird, steuern viele Firmen auf einen Fachkräftemangel zu.
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Handwerker gesucht: Der Mangel an Fachkräften könnte für Baufirmen im Ennepe-Ruhr-Kreis in den nächsten Jahren zu einem ernsten Problem werden. Davor warnt die IG Bauen-Agrar-Umwelt und verweist auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

Danach gibt es in den Bauberufen immer größere Schwierigkeiten, Personal für offene Stellen zu finden. 2019 Jahr blieben kreisweit 46 Stellen in der Branche länger als 90 Tage unbesetzt. In den beiden Jahren zuvor waren es 47 beziehungsweise 39 Stellen.

„Ob es um den Bau von Wohnungen und Straßen oder die Sanierung von Brücken geht – viele Firmen arbeiten wegen der anziehenden Nachfrage längst am Limit. Und das sogar in Zeiten von Corona. Um die Aufträge zu bewältigen, müssen sie jetzt in die Fachleute von morgen investieren“, sagt Friedhelm Kreft, Bezirksvorsitzender der IG BAU Westfalen Mitte-Süd.

Bessere Zahlung gefordert

Die Branche müsse jedoch deutlich attraktiver werden. Das fange bei einer besseren Bezahlung an, so Kreft. In der laufenden Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe fordert die Gewerkschaft ein kräftiges Lohn-Plus. Außerdem soll die lange, bislang meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden. „Aktuell erleben wir einen regelrechten Facharbeiter-Schwund. Drei Jahre nach der Ausbildung haben im Schnitt zwei von drei Bauarbeitern ihre Branche verlassen. Der Trend muss unbedingt gestoppt werden“, betont Kreft.

Respekt und Anerkennung fehlen

Neben höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen komme es dabei auch auf ein gesundes Betriebsklima an. Beschäftigte vermissten häufig Respekt und Anerkennung für ihre Leistung. „Kein Wunder, dass sich mancher da nach einem anderen Beruf umschaut“, so Kreft.

Wie sehr der Fachkräftebedarf in Zukunft anwachsen könnte, zeigt eine Studie der Sozialkassen des Baugewerbes. Demnach dürften in den nächsten zehn Jahren bundesweit 150.000 Bau-Beschäftigte in Rente gehen. Das ist jeder sechste Arbeitnehmer in der Branche.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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