Düstere Finanzaussichten
Haushalt verabschiedet: Kreissynode des evangelisches Kirchenkreises tagt in Schwelm

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm musste pandemiebedingt am 1. Dezember digital stattfinden.  | Foto: Harald Bertermann
  • Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm musste pandemiebedingt am 1. Dezember digital stattfinden.
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Kürzlich hat die Kreissynode des evangelischen Kirchenkreises Schwelm getagt. 42 stimmberechtige Mitglieder und 20 Gäste zählte Scriba Armin Kunze zu Beginn der Synode, die pandemiebedingt digital stattfand. Damit war die Synode beschlussfähig.

Zuvor hatte Pfarrer Reiner Schumacher die Synodenteilnehmerinnen und -teilnehmer in seiner Andacht auf die Adventszeit eingestimmt.
Landeskirchenrätin Monika Pesch überbrachte Grüße von Präses Annette Kurschus und der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Diesem Grußwort schloss sich der neue Superintendent des Kirchenkreises Hagen, Pfarrer Dirk Waskönig an. Waskönig erklärte, dass er am 1.12. sein Amt angetreten hat: „Was kann es schöneres geben, als an seinem ersten Diensttag direkt an der Synode des Kirchenkreises Schwelm teilzunehmen?!“
Nach den Grußworten berichteten Superintendent Schulte, Dr. Astrid Seckelmann, Pfarrer Uwe Hasenberg und Harald Bertermann von der letzten Landessynode, die im November ebenfalls digital stattgefunden hatte.

Düstere Finanzaussichten

Im Anschluss brachte der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses, Erwin Weller den Haushalt für das Jahr 2022 ein.
Die Landeskirche überweist dem Kirchenkreis Schwelm im nächsten Jahr 246.000 Euro weniger an Kirchensteuermitteln als in diesem Jahr. Obwohl unter anderem aufgrund von Pensionierungen und anderer Veränderungen an verschiedenen Stellen des kreiskirchlichen Haushaltes Einsparungen vorgenommen werden können, ist dennoch eine Rücklagenentnahme in Höhe von 57.000 Euro geplant, um den Kirchengemeinden den gleichen Betrag an Kirchensteuermitteln zur Verfügung zu stellen, wie in diesem Jahr.
Der Ausblick auf die nächsten Jahre ist düster. Laut aktuellen Prognosen muss der Kirchenkreis mit einem Rückgang der Kirchensteuermittel in Höhe von rund 1 Million Euro bis 2025 rechnen. Während im laufenden Jahr noch 5.840.626 Euro auf das Konto des Kirchenkreises eingegangen sind, rechnet der kreiskirchliche Finanzausschuss im Jahr 2025 noch mit 4.769.371 Euro.
Die einzelnen Haushalte des Kirchenkreises für das Jahr 2022 wurden nach der Einbringung einstimmig von den Synodalen verabschiedet.
Im weiteren Verlauf der Synode standen Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben der EKvW auf der Tagesordnung.
So sprach sich die Synode für die Einführung eines Erprobungsgesetzes zur Regelung einer besseren Beteiligung junger Menschen in kirchlichen Leitungsgremien (Jugendbeteiligungserprobungsgesetz-JBEG) aus.
Der Gesetzentwurf sieht für die Landessynode eine Pflicht zur Entsendung auch junger Menschen (18 bis 26 Jahre) vor, für alle anderen Leitungsorgane ist geplant, dass junge Leute unter 27 Jahren zusätzlich zu den gewählten Mitgliedern berufen werden. Sofern schon auf regulärem Weg junge Menschen in den Organen vertreten sind, werden hier weitere Mitglieder zusätzlich zu den gewählten Mitgliedern berufen.
Seit 2020 bietet die Kirchenordnung der EKvW die Möglichkeit, Kirchengesetze mit beschränkter zeitlicher Dauer zu erlassen, um neue Regelungen zu erproben, bevor entschieden wird, ob sie dauerhaft ins Kirchenrecht aufgenommen werden sollen. Dabei darf auch von der Kirchenordnung abgewichen werden. Stellt sich während der Erprobung heraus, dass die neuen Regelungen nicht den gewünschten Effekt haben oder erweitert oder modifiziert werden müssen, kann darauf einfacher reagiert werden, ohne in kurzen Abständen mehrfach die Kirchenordnung ändern zu müssen.
Ein weiteres Stellungnahmeverfahren befasst sich mit der Änderung der Kirchenordnung (KO) und der Geschäftsordnung der Landessynode (GOLS). Die vorgeschlagenen Änderungen der KO und GOLS ermöglichen es den Gremien, auch nach der Corona Pandemie nicht mehr ausschließlich in Präsenz zu tagen, sondern auch Sitzungen als Telefon- oder Videokonferenz oder in einer Kombination aus Präsenz- und Digitalveranstaltung abzuhalten. Im Rahmen einer virtuellen Zusammenkunft ist es ihnen auch gestattet, (ggf. geheime) Wahlen durchzuführen.
Alle fünf Kirchengemeinden unterstützen dieses Gesetzesvorhaben. Auch die Kreissynode votierte einstimmig dafür.
Zum Ende der Sitzung gab Superintendent Schulte diverse Termine für das Jahr 2022 weiter. So soll die nächste Sitzung der Kreissynode am Samstag, den 2. April 2022 stattfinden. Schulte dankte dann vor allem Pfarrer Daniel Jung, der die Synodentagung technisch ermöglicht und begleitet hat. Mit der Bitte um den Segen Gottes schloss der Superintendent nach gut drei Stunden die Sitzung.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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