Stadt verabschiedet sich
„Frau mit der Fähigkeit zum Deeskalieren“: Christiane Mollenkott geht in den dritten Lebensabschnitt
Christiane Mollenkott ist eine bekannte Frau. Die langjährige Mitarbeiterin des städtischen Fachbereichs Bürgerservice -und hier speziell des Ordnungsbereichs – hat vor vielen Jahren als Politesse und Marktmeisterin gearbeitet. 2002 übernahm sie neue Aufgaben als Sachbearbeiterin für den Außendienst. Dessen breites Spektrum reicht von Ermittlungsaufgaben – auch in Amtshilfe für andere Behörden -über Zwangseinweisungen bis zur Schulzuführung von Kindern, die den Unterricht schwänzen. Kompetent, unerschütterlich ruhig und durchsetzungsstark hat Christiane Mollenkott, die ihre Dienstwege meist in dezentenPumpsbewältigte, ihre schwierigen Aufgaben gemeistert. Nun hat die Stadtverwaltung die geschätzte Mitarbeiterin in den dritten Lebensabschnitt verabschiedet.
Wer Christiane Mollenkott kennt, der weiß, dass die patente Frau bis zum letzten Tag gerne gearbeitet hat. Dabei hat sie sich unter Kolleg/innen wie in der Bürgerschaft großer Beliebtheit erfreut. Das bestätigte auch ihr Vorgesetzter Christian Rüth, der Christiane Mollenkott als „Frau mit der Fähigkeit zum Deeskalieren“ bezeichnete. Die so gelobte Schwelmerin bedankte sich ihrerseits für die immer gute Zusammenarbeit bei ihrem Vorgesetzten, ihren Kolleg/innen und auch ihrem früheren Chef Wilfried Guthier. Ob sich in den 18 Jahren Arbeit im Außendienst für das Ordnungsamt die gesellschaftliche Mentalität verändert habe, wollte Bürgermeister Stephan Langhard im Rahmen der Verabschiedung von der scheidenden Kollegin wissen. „Insofern“, sagt C. Mollenkottnachdenklich, „als die Menschen heute stärker als früher anihren eigenen Vorteil denken, das ,Ich‘steht öfter vor dem ,Wir‘“. Sie stimmt dem Bürgermeister zu, dass die Arbeit im Ordnungsamt auch jeden Tag aufs Neue vom Unerwarteten lebt. „Man weiß nie,was einen im Laufe des Arbeitstages ereilt“. Für Christiane Mollenkott zählten zu den ungewöhnlichsten Erlebnissen in den vergangenen Arbeitsjahren auch das Einfangen eines Rehs und der Umstand, dass sie einmal auf ein Kind stieß, das zunächst zu niemandem zu gehören schien. „Man schaut in viele unterschiedliche Lebensverhältnissehinein“,sagt Christiane Mollenkott, „das bewahrt einen davor, nur in der eigenen Blase zu leben und die für absolut zuhalten“. Es liegt am Naturell der 64Jährigen, die sich von 1998 an auch als Personalrätin engagierte, dass sie auf Aufklärung, Verständigung und Ausgleich angelegt ist. So hat sieauch wenig angenehme Sachverhalte stets klären können. Sie hat zugehört, Fakten erläutert und auch zunächst unwirscheZeitgenossen schließlich zur Einsicht geführt. „Nur ein einziges Mal in meinem Leben musste ich die Polizei zur Unterstützung rufen“, sagt die beliebte Frau, die im Zwischenmenschlichen stets den richtigen Ton traf. Christiane Mollenkott ist ein Familienmensch, sie liebt das Zusammensein mit ihren beiden Kindern und deren Familien sowie mit der hochbetagten Mutter, „die mit 99 Jahren leidenschaftlich gern die Tagespolitik verfolgt und mitmirdarüber debattieren möchte“. Und dann sind da noch zwei Hunde, die auf Zuwendung und Auslauf warten.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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