Der ultimative Ratgeber zum "Street View" von Google
Laut neusten Angaben des kabarettistischen Bundesamt für Satire und indiskrete Internetüberwachung will Google, trotz stetig wachsender Kritik, bis zum Ende dieses Jahres seinen Kartendienst "Street View" auch für die Bundesrepublik anbieten. Ein Angebot, das man nicht abschlagen kann, was viele Bundesbürger aber lieber ablehen würden; befürchten nämlich zahlreiche Kritiker mit der lückenlosen Darstellung von Straßenzügen und Häusern auch einen ernstzunehmenden Einschnitt in ihre Privatsphäre! Nun ja, Schwelm wird mit Sicherheit nicht zu den ersten (zunächst 20) geplanten Regionen gehören! Also, warum dann über ungelegte Eier aufregen?
Hausbesitzer sollen ja ohnehin vorher die Gelegenheit bekommen, in einem Online-Formular bei Google zu beantragen, dass ihr Gebäude unkenntlich gemacht wird. Clever, das dies nun von den Verantwortlichen in die momentane Urlauszeit gelegt wurde, sodass wahrscheinlich nicht jeder Hausbesitzer oder -bewohner termingerecht zum Zuge kommt. Viele Hamburger Hausbesetzer haben nicht einmal einen Internetzugang und kommen somit gar nicht an das Onlineformular.
Egal. Der Autor findet das alles trotzdem eine sehr gute Idee. Stellen Sie sich vor, sie sitzen gemütlich vor der Sportshow, erwarten nur noch Ihren Kumpel Horsti und es schellt an der Türe! Jetzt würden sie sicherlich einfach öffnen, in Zukunft können sie hier wesentlich effektiver agieren: Ein kurzer Blick auf „Street View“ verrät ihnen dann nämlich, dass Horsti noch mit Bier holen gehen beschäftigt ist und in Wahrheit nur die Zeugen Johovas vor der Türe stehen! Toll, statt während der Sportshow über Gott zu sprechen haben Sie genug Zeit um (Ihren reinrassigen Dobermann) Pubsi von der Leine zu lassen und gemütlich weiter das Tor des Monats zu glotzen, während die Haustür-Prediger einen neuen Kurzstreckenrekord aufstellen und Horsti endlich mit dem Bier da ist.
Auch gerade jetzt, in der Urlaubszeit ergeben sich Vorteile. Könnten sie somit nämlich direkt vom Hotelzimmer auf Malle verfolgen, ob ihre Nachbarin beim Blumen gießen in ihrem Nachttisch schnüffelt oder fiese Einbrecher illegal durchs Badezimmerfenster einsteigen um ihnen die DVD-Sammlung zu minimieren! Perfekt, so können sie direkt von Malle die Polizei verständigen und die Kriminalität sind dank Google erheblich. Ja und immerhin wird es auch dem durchschnittlichem, allein stehendem, Internetuser noch einfacher gemacht. Muss er nämlich nicht mehr bei Wind und Wetter sein heimeliges Internetdomizil verlassen sondern kann direkt am warmen Schreibtisch über das Internet die sexy Girls in seiner Umgebung auffinden, die als Bordsteinschwalben nur ein paar Straßenzüge weiter Ihrer ehrlichen Arbeit nachgehen. Und ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass ich über die sicherlich schon geplante „Street View Version II“ weitere Erleichterungen erfahren werde, wenn ich zum Beispiel mal den Weg von meinem Schlafzimmer auf die Toilette googeln möchte.
Nachteil ist sicherlich, dass ich nie weiß, wann das Street-View-Auto zum Fotografieren kommt, somit kann ich nicht rechtzeitig vorher die Treppe fegen! Alles in allem aber trotzdem eine gute Erfindung. Ich hoffe zum Beispiel sehr auf detaillierte Straßenaufnahmen aus Berlin, insbesondere direkt aus der Zufahrtsstrasse vom Reichstag. Wäre doch ganz nett, wenn ich als Internetzuschauer mal verfolgen könnte, wie viele Dienstwagen zu einer Bundestagssitzung tatsächlich vorfahren und welche Politiker lieber zu Hause bleiben um ihrer Verantwortung gut bezahlt anderweitig nachzukommen! Aber nicht das hinterher noch Fotos im Netz kursieren auf denen die Kanzlerin zufällig mal lächelt. Eine Befürchtung habe ich aber doch: Sollte das Schwelmer Stadtgebiet irgendwann gleichfalls im Internet sichtbar werden hoffe ich, dass die Reichskriegsflagge im Garten meiner Nachbarn keine linke Chaoten anlocken wird… Weiter so Google!!!
Autor:Enzo L. Caruso aus Schwelm |
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