Gottesdienst, Kirmes, Festzug und großes Abschlussfeuerwerk machten den Besuchern viel Freude
„Wir brennen für das Heimatfest“
Schon kurz nach neun Uhr am Samstagmorgen läuteten die Glocken beider Schwelmer Kirchen und luden zum traditionellen Heimatfest-Gottesdienst ein. Der fand in diesem Jahr nach Voranmeldung und unter Berücksichtigung der geltenden 3G-Maßgaben in der Katholischen Kirche St. Marien statt.
Von Lilo Ingenlath-Gegic
Schwelm. Besonders feierlich war der Einzug der Obernachbarn mit ihren Standarten, den Kantor Ulrich Isfort an der Orgel begleitete. Propst Norbert Dudek, der gemeinsam mit Pfarrer Rainer Schumacher den Gottesdienst gestaltete, begrüßte nicht nur die Anwesenden, sondern auch die Zuschauer zu Hause. Da nur 150 Menschen in der Kirche Platz hatten, konnte der Gottesdienst im Livestream verfolgt werden.
„Wir brennen für das Heimatfest“, sang der Chor de Nobern unter der Leitung von Enzo L. Caruso, und sprach damit vielen aus der Seele. Ebenso mit der Liedzeile „Heimat ist, wo du lachst und wo du flennst“. Passend zum diesjährigen Heimatfestmotto „Ät wätt wieer Tied te fieern“ ging es im Bibeltext aus der Schrift Kohelet, den Ehrenobernachtwächter Christian M. Fasel auf Schwelmer Platt vortrug, um die Zeit: „Allet het sine Tied“. Pfarrer Schumacher ging in seiner Predigt darauf ein: „Alles hat seine Zeit? Erdbeeren im Winter und Spekulatius im September. Sind die alten Abgrenzungen abhandengekommen? Von den philosophischen Fragen zum Thema Zeit leitete er über zur nun endenden Amtszeit der DACHO-Vorsitzenden.
Es folgte ein bewegender und würdiger Abschied: Rainer Schumacher erinnerte daran, dass Christiane Sartor den Ökumenischen Gottesdienst ins Leben gerufen habe. So fand die Verabschiedung der DACHO-Vorsitzenden nach zwölf Jahren im Amt in diesem Gottesdienst einen würdigen Rahmen. Kinder der Grundschule St. Marien überreichten Christiane Sartor einen Strauß aus kunterbunten Blumen. An jeder Blume hing ein Heimatfestplakat im Miniaturformat mit dem jeweiligen Motto. Angefangen von „Use Hiärte schlött vö Schwelm" bis zum aktuellen Motto. Von katholischer und evangelischer Kirche überreichte Norbert Dudek einen Strauß in den Schwelmer Farben rot-weiß und von den Gottesdienstbesuchern bekam Christiane Sartor „Standing Ovations“ zum bewegenden Abschied.
Der Ausmarsch klappte dramaturgisch nicht ganz so gut wie in den Vorjahren, denn die Standartenträger verließen bereits zum stimmungsvollen Lied „Schwelm, du meine Heimatstadt“ von den ‚Nobern‘ die Kirche. Das traditionelle feierliche „Cathedral“, mit der gleichen Melodie, spielte Kantor Isfort dann zum Ausmarsch der Besucher
Schwelmer Heimatfestzug
Alle Kirchenglocken läuteten, alle Sirenen heulten - und pünktlich setzte sich am Sonntag um 13 Uhr der Schwelmer Heimatfestzug in Bewegung. Die Sonne strahlte und die Stimmung an den Straßenrändern, auf dem Altmarkt und in der Kirchstraße war großartig wie immer. Nur der Festzug war ein paar Nummern kleiner, denn die Nachbarschaften zogen mit 14 geschmückten Bollerwagen durch die Stadt. Sie wurden von vielen Zuschauern umjubelt und gefeiert, und anders als 2020 war jetzt jeder Bollerwagen mit fast zehn Kilo Bonbons befüllt, die schwungvoll in die Menge geworfen wurden.
Kirmes und Feuerwerk
Weil es nur eine kleine Kirmes gab, spendierten die Schausteller zum Abschluss ein großartiges Feuerwerk, das ab 22 Uhr gut zehn Minuten lang den sternenklaren Nachthimmel über Schwelm mit bunten Farben füllte.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.