Versuch, die Demenz zu erklären
Tal des Vergessens
Tal des Vergessens
Tal des Vergessens heisst jener Platz,
wo die Zeit sich selbst verloren hat.
Kein Laut durchdringt die tiefe Stille,
die eingepackt in eine wattegraue Hülle
aus weichen Wolken, die ruhig schweben
und alles Feste miteinander verkleben.
Alle Menschen, die hier existieren,
wie Schaufensterpuppen ohne Willen agieren.
Sie kamen nach einer langen Reise,
verschwanden im Nebel still und leise
oder machten sich mit großen Sprüngen auf den Weg,
der mittlerweile weit hinter ihnen liegt.
Ob sie glücklich sind, verloren im Nichts -
manchmal huscht ein Strahl des Erkennens
über das Gesicht
und leuchtet hell und warm für einen Moment,
den man festhalten möchte bevor er verschwind’t.
Auch kleine Blumen der Erinnerung
blühen farbig auf des Tales Grund.
Doch ihre Farben und ihr Duft
halten sich nicht lange in dieser Nebelluft.
Nur eines weiss ich sicher und bestimmt:
alle Menschen im Tal des Vergessens sind
zufrieden. Sie wollen nur sehen das himmlische Licht,
wo die Zukunft Vergangenheit und Gegenwart in sich birgt!
Diese Menschen begleiten heisst ihnen
die Ruhe zu schenken,
nichts darf sie auf ihrem einsamen Weg ablenken.
Der Trubel, die Laute der Hektik liegen hinter ihnen so weit,
erschrecken und verwirren sie. Die Stille ist
die Musik ihrer Einsamkeit!
(B. Kando 7/2020
Autor:Barbara Kando aus Schwelm |
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