Schwelmer Winzerfest hat Tradition
„Beim ersten Mal ist es bekanntlich eine Premiere, die zweite Veranstaltung ist dann schon Tradition, und alles was danach kommt, zählt bei den Winzern bereits zum Brauchtum“, weiß Michael Lindermann, zweiter Vorsitzender der Werbegemeinschaft Schwelm und fügt hinzu: „Ich bin mir sicher, dass wir 2017 ein genauso schönes Winzerfest auf dem Bürgerplatz feiern und es sich in den Folgejahren im Schwelmer Veranstaltungskalender etabliert.“
Und die Prognosen stehen gut. Auch die angereisten Weinanbauer zeigten sich durchweg zufrieden mit Zulauf und Publikum in der Kreisstadt. „Die Menschen hier sind sehr sympathisch, das Wetter ist perfekt, was wollen wir mehr?“, lacht Jacqueline Stein. Seit 27 Jahren ist sie im Geschäft, zieht in den Sommermonaten gemeinsam mit Winzerfamilie Kallfels von Fest zu Fest, weiß aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung mittlerweile ziemlich genau, was die Gäste wünschen: „Jetzt wo die Temperaturen recht warm sind, kommt bei vielen Kunden eine erfrischende Weinschorle sehr gut an. Aber auch liebliche Weine, die Spätlese und Hochgewächs treffen die Geschmäcker.“
Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen
Lisel und Paul Götte hatten es sich auf der Garnitur vor dem Weingut Kallfels gemütlich gemacht, sich mit einem guten Stück Quiche und – selbstverständlich einem edlen Tropfen – eingedeckt. „Die Kombination ist perfekt, es schmeckt vorzüglich“, beteuert das Ehepaar, die extra aus Gevelsberg in die Kreisstadt gekommen waren und sich auf dem Fest der Nachbarstädter sichtlich wohl fühlten.
Ein Stück weiter nahm Ehepaar Volkmann die eine oder andere Kostprobe am Stand von Winzer Joachim Spiegel, konnten sich zunächst nicht so ganz entscheiden, welcher Wein nun am besten schmeckt. „Die Auswahl ist klasse, der Geschmack ein Genuss“ ist sich das Ehepaar einig, sodass am Ende doch zwei erlesene Sorten für einen gemütlich lauen Sommerabend daheim gekauft wurden. Spiegel selbst favorisiert den trockenen Riesling aus 2015. „Er hat ein leichtes Aroma von grünem Apfel und Citrus, die Spätlese aus 2014 hingegen punktet mit ihrem vollmundigen Aroma“, so der Winzer. In seiner Heimat Großfischlingen bewirtschaftet er ein 30 Hektar großes Weingut, hofft nun auf eine optimale Witterung im August und September. „Trocken und warm wäre am Besten, Regen hatten wir jetzt genug. Dann werden die Trauben schön saftig, bevor im Herbst die Ernte ansteht“, erklärt Spiegel.
Geschmackserlebnisse wohin man sah
Familie Keicher aus Erlenbach im Anbaugebiet Württemberg rundete schließlich die Winzerpräsenz in Schwelm ab. Auch sie hatten erlesene Weine, darunter u.a. ein beliebter Grauburgunder aus eigenem Anbau mit dabei, bescherten die Schwelmer mit einem Geschmackserlebnis der besonderen Art. Als regionaler Händler stellte zudem „Riesling & Komplizen“ einige hochwertige Weinsorten aus ihrem Bestand vor, spendierten Käsehäppchen und etwas Brot für den Abgang. „Fast wie in Frankreich“, schwärmt Besucherin Karin, „jetzt fehlt nur noch die Strandpromenade, obwohl es hier auch eigentlich ganz schön ist“, fügt sie mit einem schmunzeln hinzu.
Zum Ende des Festes waren sich wohl alle einig: Es soll eine Fortsetzung im nächsten Jahr geben, die ersten Winzer – insofern die Terminauswahl passt – haben bereits ihr Kommen zugesagt, der Publikumszulauf sprach für sich: Am Freitag war kaum ein Durchkommen auf dem Bürgerplatz, am Samstagabend sah es kaum anders aus. Als erste Vorsitzende der WGS bedankte sich Daniela Weithe auch im Namen ihres Stellvertreters für die finanzielle Unterstützung der Sparkasse, das Engagement von „Elektro Nockemann“, die „immer für ausreichend Strom und die passenden Kabel sorgen“, sowie das Mitwirken der heimischen Gastronomie und des Einzelhandels, die mitunter für das leibliche Wohl der Besucher sorgten.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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