Sanierung der Schwelmer Christuskirche wird aufwändig und kostenintensiv

Die Kosten für die Sanierung des Schwelmer Kulturgutes liegen bei mindestens 1,3 Mio. Euro. Schon im Jahr 1996 mussten die Türme der Christuskirche neu ver-fugt werden. Und im Jahr 2006 wurden Schäden an den Glockenstühlen festgestellt, die dann behoben wurden.

Der Grund für die Schäden war und ist das Auseinanderdriften der beiden Türme. Der Grund für die Schieflage liegt nach Meinung eines geologischen Sachverständigen am Untergrund der Kirche. Sie steht gerade noch im Bereich des berüchtigten Schwelmer Massenkalkes, der immer brüchiger wird.
Das Auseinanderdriften der Türme ist jetzt auch dafür verantwortlich, dass sich Risse im gesamten Mauerwerk zeigen, die abgedichtet werden müssen, um weiteren, noch größeren Schäden vorzubeugen. Nicht nur die Rosette am Eingangsportal reißt durch die Spannung, auch andere Gebäudeteile sind betroffen.
Ein weiteres Problem stellen die maroden Fugen im Mauerwerk dar. Beim Bau der Kirche wurde zum Verfugen der Sandsteine ein Mörtel aus gebranntem Kalk und Sand verwendet. Gegen Ende des 2. Weltkrieges richtete ein Brand in der Kirche erheblichen Schaden an. Bei diesem Brand wurde der Kalk in dem Mörtel praktisch ein zweites Mal gebrannt. Dies hatte zur Folge, dass die Bindewirkung des Kalkes nachgelassen hat und so der Mörtel im Laufe der Jahre marode wurde. Hinzu kommen Probleme, die generell bei Sandsteinbauten auftreten.
Sowohl bei der Verfüllung der Risse im Mauerwerk als auch bei der Erneuerung der Fugen sind hochspezialisierte und kostspielige Arbeiten notwendig. Prof. Brüggemann, der als Sachverstän-diger der Arbeitsgemeinschaft Historische Bauten seit vielen Jahren die Christuskirche begutachtet, geht davon aus, dass die notwendigen Arbeiten mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen werden.
Zu den beschriebenen Schäden können weitere Probleme und damit weitere Kosten auf die Evangelische Kirchengemeinde Schwelm zukommen. Die Experten vermuten, dass auch am Dachstuhl über dem Chor Sanierungsarbeiten notwendig werden. Um dies abzuklären, soll der Dachstuhl als Nächstes geöffnet und untersucht werden.
Danach werden die Verfugungsarbeiten wohl an der Westfassade und an den Türmen beginnen. Baukirchmeister Fettke arbeitet intensiv mit Fachleuten an der Planung der notwendigen Maßnahmen. Dabei macht ihm die Finanzierung der Arbeiten die meisten Sorgen: „Die Kirchengemeinde kann unmöglich die Kosten für die Sanierung der Christuskirche alleine aufbringen.“
Die Verantwortlichen gehen nach jetzigem Kenntnisstand nicht davon aus, dass zurzeiteine Gefahr durch herabstürzende Steine besteht. Trotzdem soll das Gerüst, das seit einiger Zeit an der Kirche angebracht ist, auch als Schutzmaßnahme dienen.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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