So klein - doch ohne geht es auch nicht!
Regenwurmballade

von Pixabay

Die Regenwurmballade

Ein Regenwurm schiebt seinen Kopf
vorsichtig aus dem Regenwurmloch.
Er lauscht, ob da auch nichts zu hören,
was seine Kinder könnte stören.

Das wäre der Kling-Klong-Klang der Regentropfen,
die warnend auf die Erde klopfen.
Das wäre auch der Vögel zwitschernder Gesang,
die oft schon wartend sitzen beim Erdlochgang.

Der Regenwurm hat weder Augen,Ohren noch einen Kopf,
er wurde so geboren, der arme Regenwurmtropf
und spürt und denkt nur mit dem Bauch,
wie heutzutage viele Menschen auch!

Doch heute ist alles friedlich, er kann nichts spüren,
drum wird hoffentlich auch kein Feind draussen stehen.
Fix sagt er der Regenwurmfrau Bescheid und macht sich schlängelnd auf den Weg
zur nächsten Kompoststelle, seinem Ziel.

Durch viele Erdschichten er sich windet,
unterwegs genug Erde er zum Fressen findet.
Dann schichtet er sein Häufchen säuberlich auf
neben dem Ein- und Ausstieg zu seinem
Regenwurmhaus.

Noch einmal sagt er zu seinen Kleinen:
„Komm ich nicht wieder, Ihr braucht nicht zu weinen.
Dann hat mich ein Vogel im Flug erwischt
und freut sich über den gedeckten Tisch!

Ihr habt immer genug zu Fressen vor dem Haus,
Erde gibt es ringsherum zu Hauf.
Denn so einfach ist unser kleines Leben:
meist sollen wir gefressen werden
und sind auch nur da zu einem Zweck -
wir lockern die Erde. Ich bin dann mal weg!“

(B. Kando 3/2021)

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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