Wenn man nicht mehr die Jüngste ist,...
Morgenkonzert

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Morgenkonzert

Frühmorgens werd ich aufgeweckt
von meinem ureigenen Morgenkonzert:
Unablässig klingeln meine Ohren,
als hätte ich etwas Wichtiges verloren.
Dabei fehlen mir nur ein paar Dezibel,
sprecht bitte lauter und nicht so schnell!

Dazu erfüllt den Kopf ein Rauschen,
3 Bassgeigen die tiefen Töne streichen
und erinnern mich an tiefe Gewässer.
Doch ohne ginge es mir bestimmt heut besser!

Dann fangen in höchsten Tönen an zu quietschen
alle Scharniere wie Geigen beim Üben.
Es ist eine wirklich schauerliche Musik,
die ich da zu hören krieg!

Etwas später fallen dann mit ein
Trompeten, Oboen und Celli, gar fein.
Jedes Gelenk entwickelt seine eigenen Töne -
auch wenn ich sie eigentlich nicht will hören!

Die Lunge pfeift, das Herz, es trommelt,
der Bauch im eigenen Rhythmus brummelt.
Es knackt und knirscht und macht unendlich viel Lärm.
Ich sehne mich nach Stille,
verzichte auf die Musik, so gern!

Zum Schluss tut es einen echten Paukenschlag -
danach ich mich nicht mehr zu bücken wag.
So lausch ich für heute meinem Morgenkonzert
und träum davon, dass ich mal ohne wach werd!
(B. Kando 12/2022)

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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