Mäusealarm
Mäusealarm
Ungebeten, frech und ungeniert
kommt ein Mäuschen ins Wohnzimmer herein spaziert.
Guckt sich um, huscht unter der Heizung her,
findet ein erstes Versteck, das war nicht schwer,
unter dem Sofa sodann und blieb dort hocken,
nichts konnte es wieder hervor locken.
Ich müsste mich wirklich sehr tief bücken,
um der Maus ins Auge zu blicken.
Doch meine Knochen sind auch schon alt -
ich lass es lieber und warte ab.
Zunächst leg ich als Futtergabe ein Stück Käse
In die Ecke. Nicht aus Nächstenliebe!
Daran gewöhnen möchte ich die Maus,
dass sie sich sicher fühlt in meinem Haus.
Brav holt sie sich in jeder Nacht
den Käse und trippelt leis und sacht
zurück in ihr dunkles Dauerquartier,
hinterm Schrank gefällt es ihr.
Am 3. Tag bekommt der Käse ein Gehäuse
aus Drahtgeflecht: die Falle für Mäuse!
Doch siehe da, unsere Maus ist nicht dumm,
sie macht einen Bogen um die Falle rum
und holt sich lieber ein Stück Schokolade vom Tisch,
das hier am Abend liegen blieb.
Flugs leg ich in die Falle jetzt ein Stück Süßes
und siehe da, unser Gast frisst es
und findet sich eingesperrt hinter Gittern -
vor lauter Angst beginnt sie zu zittern.
„Ach, Mäuschen, ich will dich zwar nicht haben,
doch geh ich dir auch nicht an den Kragen,
sondern bring dich weit weg in die freie Natur -
dort darfst du wieder laufen, glaub es mir nur!
Such dir Futter und Wohnung nicht in meinem Haus,
grab dir ein Mauseloch, pass gut auf dich auf.
Lauf nicht der Katze über den Weg
und acht auf den Habicht, der über dir fliegt.
Dann kannst du tanzen im Mondlicht mit deinesgleichen,
ich aber brauch nicht „Mäusealarm“ schreien.“
(B. Kando 10/2018)
Autor:Barbara Kando aus Schwelm |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.