Leo-Casting - Schwelm sucht Nachwuchsschauspieler

Überall suchen die Akteure – gerade im kulturellen Bereich – Nachwuchs. Auch im Leo-Theater hat sich das Ensemble um ihren künstlerischen Leiter Marc Neumeister Gedanken darum gemacht, wie sie sich auf die Suche nach Verstärkung für das Spieljahr 2018/19 machen könnten.

Sie stellten ein Casting auf die Beine in der Hoffnung, das eine oder andere Talent zu finden, „die gerne auf die Bretter treten möchten, die für viele die Welt bedeuten“, erklärt Neumeister. Ganz egal ob Laie, Profi oder Hobbyschauspieler, hier war jeder herzlich Willkommen.
Insgesamt acht Männer und Frauen aller Altersklassen waren der Einladung zum Casting gefolgt, das nach der Begrüßung unmittelbar startete. Alle Bewerber erhielten zwei Textpassagen, einen Monolog und einen Dialog, die es nach einer kurzen Vorbereitungszeit galt, der Jury zu präsentieren. Zunächst im eigenen Stil, dann mit Regieanweisungen von Neumeister. „Wir wollen sehen, ob und wie die Bewerber mit unerwarteten Stimmungsänderungen umgehen, Regieanweisungen umsetzen und sich in Rollen hineinversetzen können“, erklärt der künstlerische Leiter des LEOs sein Vorgehen.
Im anschließenden Dialog stand die Interaktion mit dem Gegenüber, André Bornhöft, der selbst seit vielen Jahren zum Theaterensemble gehört, im Fokus. Auch hier versuchte die Jury, alles aus den Bewerbern herauszuholen, ehe sie als „kleine Überraschung“ noch einen unerwarteten Text zum Abschluss vorbereitet hatten: Für die Frauen gab´s „die Inhaltsangabe“, die Männer trugen „die Bundestagsrede“ von Loriot vor und machten ihre Sache nicht schlecht.

Wichtige Kernkompetenzen abfragen

„Spontaneität ist wichtig, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, wenn unerwartet etwas auf der Bühne passiert“, wissen die Schauspieler des Leos aus Erfahrung, „deshalb versuchen wir, einen möglichst vielfältigen Eindruck von den Bewerberinnen und Bewerbern zu bekommen.“ Zuletzt spielen natürlich auch die zeitlichen Kapazitäten eine große Rolle: „Wir bereiten uns oft wochenlang auf die Premiere vor, in der Hauptprobenwoche meist täglich, hin und wieder bis in die Nacht.“
Warum alle diese Strapazen? Ganz klar – Wenn das Publikum den Schauspielern mit Applaus und Lob dankt, dann ist das schon ein ganz besonderes Gefühl, „spätestens dann weiß man, wieso die Bühne uns so magisch anzieht“, schmunzelt Neumeister zum Abschluss und ist sich sicher, schon bald das eine oder andere neue Gesicht im Leo-Ensemble begrüßen zu können.