Es ist nicht immer leicht, eigene Wünsche mit den Tatsachen des Lebens in Einklang zu bringen.
Gedanken im Alter

Foto: Karina Böthel

Gedanken im Alter

Einmal möchte ich laut es sagen,
wie schwer es ist, dem Leben hinterher zu jagen.
Das Alter rennt und läuft mir weg,
da kommen Kopf und Herz kaum mit.

Ich denk, ich träume oft genug,
wie schön die Jugend mich doch trug
durch die Jahre, durch die Zeit -
von vielem nur die Erinnerung bleibt.

So manches Mal wünsch ich sie mir zurück
die Kraft, die Ausdauer und die Energie.
Jetzt hätt ich Muße in den Tagen,
die einsam und leer noch vor mir liegen.

Ich könnte wandern, reisen, malen,
die Stunden füllen mit guten Taten.
Ich könnte fremde Länder sehen
und würde auch nicht vorüber gehen
an schönen Häusern, Kirchen, Plätzen -
es ist, als würd ich heut erst schätzen,
was mir die Welt hätt schenken können.
Vorbei für mich! Das Alter geht mit
einem Riesenschritt
in unbekannte Ferne, und ich gehe mit.

Doch will ich wirklich nicht vergessen,
wie gut es zu mir war, das Leben:
ich hatte alles, was ich braucht,
Freude, Freunde, Familie auch.

Ich durfte lachen, lieben, singen,
ein langes Leben im Frieden verbringen.
So seh ich gefasst die Sonne untergehen
und hoffe, dass auch für mich die Sterne
am Himmel stehen!

(B. Kando 10/2021)

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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