Natur
Die Waschbärenmütze
Die Waschbärenmütze
„Es war einmal“, einst jede Geschichte so begann:
ein kleiner frecher Waschbärenmann.
Nacht für Nacht er heimlich in den Garten schlich,
wo an den Maisstängeln er bediente sich.
Boris der Waschbär fraß sich rund, er fraß sich dick,
der Garten war sein lecker gedeckter Tisch!
Mit flinken Pfoten holte er vom Stängel
die dicken Maiskolben, dieser Bengel!
Zur Regentonne ging es fix,
die Körner mussten sauber sein, da kannte er nix!
Genüsslich fraß er seine Beute,
dachte nur an seinen Bauch, an heute
und rief auch seine vielen Brüder
in den Garten zu kommen, jede Nacht wieder.
Bald sah der Garten trostlos aus:
die Maiskolben verschwunden, die Stängel zerrauft.
Nur ab und zu lag auf der Erde
verloren ein Korn. - Doch der Raub sollte nicht
vergessen werden.
Boris der Waschbär und seine Brüder
keckern vergnügt. Sie kommen wieder
und staunen über den großen Kasten
mit Schokonuss, der auf sie wartet.
Es ist die Falle, die der Jäger aufgestellt hat,
weil dem Bauern der Kragen ist geplatzt.
Sein ganzer Garten verwüstet war -
jetzt muss der Waschbär bezahlen,
das ist doch klar!
Boris, gefräßig wie eh und je
schleicht um die Falle, darin er
die Schokolade sieht
und kann nach einigem Zaudern
nicht widerstehen -
die Schokolade muss er haben, nicht nur sehen.
Und schwupps! schlägt diese Falle zu,
gefangen ist der Räuber im Nu!
O Jammer, von Boris dem Waschbär übrig bleibt
nur eine Fellmütze, warm und weich!
Hinten wippt der geringelte Schwanz daran,
man so den kleinen frechen Waschbären
nicht vergessen kann!
(B. Kando 10/2019)
Autor:Barbara Kando aus Schwelm |
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