Wie das Fluchen erfunden wurde.
Des Teufels Großmutter und das Unkraut

Foto: Sussie Nielsson bei Pixabay

Des Teufels Großmutter und das Unkraut

Als Gott, der Herr, erschuf die Welt,
war er zunächst zufrieden gestellt.
Doch als er sich schaute um, er fand
etwas langweilig das ganze Land.

Daraufhin setzte er die Blumen ein:
bunt und duftend, groß und klein.
Jetzt gefiel ihm die Welt schon besser,
mit vielfältigen Blumen und Sträuchern war
alles viel netter!

Das sah des Teufels Großmutter von fern -
sie war total neidisch auf das Ergebnis des Herrn.
Und als kein Engel hingeguckt,
hat sie einfach kräftig drauf gespuckt!

Die Blümchen duckten sich entsetzt
als die fiese Spucke sie benetzt.
Sie zogen ihre Blätter und Köpfe ein
und krochen fortan durch alle Ritzen in
Erd und Stein.

Bis heute leben sie als Unkraut weiter
sehr zur Freude der Teufelin, die heiter
den armen Menschen das Fluchen beigebracht,
weil sie mit krummen Rücken das Unkraut vertilgen
müssen Tag für Tag.

Dazu hat die Großmutter es noch zusätzlich verhext,
spriesst es doch nach jedem Jäten und wächst
schneller als man gucken kann:
nur deshalb der Teufel das Unkraut erfand!

Der Herr aber liess die Pflänzchen trotzdem wachsen
und gab ihnen allen klingende Namen.
Dazu er vielen einen Segen gab -
mit der Heilkraft der Natur auch
Unkraut nützlich sein kann!

(B.Kando 6/2022)

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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