Heimatpreis für Heimatverein

Bürgermeister Langhard überreicht „Schwelmer Heimatpreis 2020“ an den Verein für Heimatkunde

Durch Corona sind schon viele Veranstaltungen und Events ins Wasser gefallen, doch die Übergabe des "Schwelmer Heimatpreises 2020" konnte die Pandemie nicht verhageln.

von Lilo Ingenlath-Gegic

Die Entscheidung der Jury hatte Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard bereits in der letzten Ratssitzung bekanntgegeben. Nun überreichte er in einer kleinen Feierstunde im Haus Martfeld dem amtierenden Vorstand des Vereins für Heimatkunde (VfH) den „Heimatpreis 2020“.

Die Fördersumme des Landes Nordrhein-Westfalen beträgt 5000 Euro. Fünf Bewerbungen hatte es diesmal gegeben, der Schwelmer Ältestenrat entschied für den VfH und nun kann sich der 131 Jahre alte Traditionsverein über das Preisgeld freuen.

Gestaltung der Heimat wird belohnt

Der „Heimatpreis“ ist eine Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, um in Kommunen herausragendes Engagement von Menschen für die Gestaltung der Heimat vor Ort in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken. Im November 2018 beschloss der Rat der Stadt Schwelm einen Heimatpreis auszuloben. Im September 2019 überreichte die NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach im Rahmen einer großen Feier persönlich den ersten Schwelmer Heimatpreis an die Dacho.

Bei der aktuellen Preisverleihung, der ersten in der Amtszeit von Bürgermeister Langhard, blieb der Personenkreis wegen der Corona-Bestimmungen überschaubar: Außer Bürgermeister Langhard nahmen die Kulturausschussvorsitzende Dr. Frauke Hortolani für die Politik und der Beigeordnete Ralf Schweinsberg für die Verwaltung teil. Anne Peter, die 1. Vorsitzende des Vereins, sowie Ulrike Schäfer (Schriftführerin) und Günter Roland (Schatzmeister)nahmen den Preis entgegen.

Erforschung der Geschichte, Natur und Kultur

„Ich freue mich außerordentlich, Ihnen offiziell den „Schwelmer Heimatpreis 2020“ überreichen zu dürfen“, begann Langhard seine Laudatio. „Der Verein für Heimatkunde leistet genau das, was sein Name auch sagt: Er beschäftigt sich mit der Erforschung der Geschichte, der Natur und der Kultur der Stadt Schwelm und ihrer Umgebung - und das auf sehr vielseitige Weise“, sagte Langhard, und betonte, dass die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Schwelm e.V. ehrenamtlich tätig sind.
Der Verein, der 1890 von den Schwelmern Dr. Wilhelm Tobien (1837-1911) und Jakob Theisen (1846-1926) gegründet wurde, betreut unter anderem die wertvolle Historische Bibliothek der Stadt Schwelm. Gemeinsam mit der Wilhelm-Erfurt-Stiftung rief der VfH die Vortragsreihe „Altes neu entdeckt“ im Haus Martfeld ins Leben. Diese Reihe stellt jeweils ein historisch wichtiges Thema aus der Sicht des jeweiligen Zeitgeistes vor.

Der Bürgermeister würdigte in seiner Laudatio auch, dass die Ergebnisse der Vereinsarbeit ihren Niederschlag in umfassenden Dokumentationen und interessanten Vorträgen finden. Seit 1934 gibt der VfH die „Beiträge zur Heimatkunde der Stadt Schwelm und ihrer Umgebung“ als Jahresgabe heraus, die im Frühjahr auch für 2020 erscheinen soll. „Gute historische Arbeit muss immer auch einen wissenschaftlichen Ansatz haben, daher ist der Preis gerechtfertigt“, sagte Schwelms Bürgermeister, der die erste Preisverleihung seiner Amtszeit vornahm.

Das größte Plus bestehe für ihn darin, dass dieser alte Verein erfrischend modern sei und die Bürgerinnen und Bürger erreiche und begeistere, meinte der Bürgermeister und fügte hinzu, dass die Geschichte des eigenen Umfeldes immer auch ein Spiegel der großen Geschichte ist. „Auch das belegt die wertvolle Arbeit des Heimatpreisträgers 2020 nachdrücklich!“

Die langjährige Vorsitzende Anne Peter bedankte sich stellvertretend für Vorstand und Verein für den Preis und die damit verbundene große Wertschätzung. Anschließend überreichte sie dem Bürgermeister ein Geschenk des VfH: Eine ledergebundene Ausgabe des Buches „Schwelm - Geschichte einer Stadt und ihres Umlandes“ von Gerd Helbeck. „Der Heimatpreis gilt den vielen Mitgliedern sowie den Autorinnen und Autoren, die unseren Verein am Leben halten“, sagte Anne Peter. Kulturausschussvorsitzende Frauke Hortolani sprach die Hoffnung aus, dass die vielfältigen Aktivitäten des Vereins für Heimatkunde bald wieder stattfinden können.  

Info

• Die Landesregierung NRW unterstützt mit ihrem Programm "Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen. Wir fördern was Menschen verbindet", durch die Übernahme der Preisgelder, die Auslobung und Verleihung von „Heimat-Preisen“ durch Gemeinden. So soll das lokale Engagement von zigtausend ehrenamtlich Tätigen gewürdigt werden. 
• Für Vorschläge zum „Heimatpreis 2021“ der Stadt Schwelm im Rahmen dieses Förderprogramms steht auf der Homepage der Stadt ein Formular zur Verfügung.
• Weitere Infos stehen auf der Homepage des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung unter www.mhkbg.nrw.