Alltag : Wenn das Alltägliche nicht mehr so einfach ist...
Alltagswege - dörfliche Runden
Alltagswege - dörfliche Runden
Alltagswege, viel tausendmal gegangen,
dabei meist in eigenen Gedanken gefangen
gehe ich heute Schritt für Schritt
mit Bedacht - und die Erinnerung läuft mit.
Durch die Siedlung, hier kenne ich jedes Haus,
wer darin wohnt, wann es gebaut,
hin zur Grundschule, wo im Laufe der Jahre
unzählige Kinder ihr Wissen erlangt haben,
vorbei am Freibad, wo in vielen Stunden
bei Sonnenschein,
die Menschen tauchten fröhlich platschend
in’s Wasser ein.
Durch den kleinen Park ging es am Schloss vorbei,
im Schlossteich schnatterten die Enten oder
schwammen im Kreis,
am Rande des Krankenhauses zur Kirche hin,
wo mich der Glocken Klang empfing.
Hier verweilte ich so manche Stunde,
um dann langsam durch die Straßen zu drehen
meine Runde
zurück nach Hause, am Bauern vorbei -
auf seiner Wiese stehen junge Pferde,
eins, zwei oder drei.
Dieser Weg, 2 Kilometer hin, 2 Kilometer her,
fiel mir vor Jahren so gar nicht schwer.
Heute gibt mir mein Stock die Geschwindigkeit vor,
oft bleibe ich stehen und schaue zum
Kirchturm empor
und denke mit Grausen an die kommende Zeit,
in der ich alleine zu Hause bleib:
keine Blumen im Park, keine schnatternden Enten,
kein Kindergeschrei, keine Nachbarn, die winken,
kein Schloss und keine Kirche am Ende des Weges,
den ich ganz alleine einst gehen werde.
Dörfliche Runden, viele Male gedreht,
heut ich sie nur noch in Gedanken geh.
Die alten Wege, vertraut und so oft gegangen
werden in die Chronik der Geschichte eingefangen.
Nur der Kirchturm in 100 Jahren noch
den Menschen zuwinkt,
als Wahrzeichen des Städtchens er auch weiter der Mittelpunkt sein wird!
(B. Kando 5/20209
Autor:Barbara Kando aus Schwelm |
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