30 neue Staatsbürger in Schwelm begrüßt
„Ich heiße Sie als deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger herzlich willkommen. Ich gratuliere Ihnen und wünsche Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg alles Gute.“ Diese guten Wünsche richtete Sabine Kelm-Schmidt, stellvertretende Landrätin, ganz am Ende der Einbürgerungsfeier im Schwelmer Kreishaus an die Adresse der 30 Teilnehmer.
Bis dahin waren sie Brasilianer, Briten, Griechen, Italiener, Kasachen, Kosovaren, Marokkaner, Mazedonier, Mexikaner, Peruaner, Polen, Spanier, Tschechen, Tunesier und Türken gewesen. Die Veranstaltung im Kreistagssitzungsaal war für sie alle der letzte Schritt auf einem langen Verwaltungsweg.
„Wer deutscher Staatsbürger werden will, muss schließlich eine Vielzahl von Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen ein seit acht Jahren rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland, die Möglichkeit, den Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten sowie ausreichende Deutschkenntnisse. Außerdem dürfen sich die Bewerber keiner Straftat schuldig gemacht haben“, erläutert Kathrin Berens, Leiterin der Ausländerbehörde der Kreisverwaltung.
In ihrer Rede legte Kelm-Schmidt den Fokus auf das Jahr 1832, auf das Hambacher Fest, auf die Wiege der deutschen Demokratie. Seinerzeit demonstrierten rund 25.000 Menschen - unter ihnen auch Gäste aus England, Frankreich und Polen - südwestlich von Mannheim.
„Man muss wissen“, so Kelm-Schmidt, „damals gab es keinen deutschen Staat. Deutschland war ein Flickenteppich aus Königreichen, Fürstentümern und Grafschaften. Was die Menschen verband, war ihre Sprache und das Streben nach Einheit, Freiheit und Demokratie.“
1832 war auch erstmals bei einer großen öffentlichen Kundgebung die schwarz-rot-goldene Fahne geschwenkt worden. Heute seien diese Farben des Hambacher Fest das Symbol der demokratischen Kultur in Deutschland. Sie stünden zudem für die Wiedervereinigung und für ein weltoffenes Deutschland.
"Sie sind längst bei uns zuhause"
„Während Sie oder Ihre Eltern Ihre Wurzeln in anderen Ländern haben, dokumentieren Sie mit der Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft: Sie sind längst in Deutschland und bei uns im Ennepe-Ruhr-Kreis zu Hause. Sie mögen dieses Land, sie vertrauen dieser Republik und sie möchten hier leben, arbeiten und die Zukunft mitgestalten“, so Kelm-Schmidt abschließend. Musikalisch begleitet wurde die Feier von Karin Böcker-Flender an der Gitarre.
Die Neubürger - 11 Frauen und 19 Männer - wohnen derzeit in folgenden Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises: 3 in Ennepetal, 8 in Gevelsberg, 2 in Hattingen, 4 in Herdecke, 8 in Schwelm, 3 in Sprockhövel, 2 in Wetter. Bürger aus Witten sind nicht dabei. Der Ennepe-Ruhr-Kreis ist als Ausländerbehörde für 8 der 9 kreisangehörigen Städte zuständig. Witten hat als größte kreisangehörige Stadt ein eigenes Ausländeramt. Seit fast zehn Jahren lädt die Kreisverwaltung regelmäßig diejenigen zu einer kleinen Feierstunde ein, die entschieden haben, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Die Veranstaltung soll dem Entschluss jedes Einzelnen den Stellenwert und die Aufmerksamkeit verleihen, der ihm gebührt. Ihre Entscheidung bekunden die Eingebürgerten mit dem Satz: „Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte. Einbürgerung
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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