Düsseldorf und das Fortuna-Spiel
Das hätte ich in meinen künsten Träumen nicht gedacht:
Zuschauerin zu sein in der Düsseldorfer ESPRIT.arena, und das als Nicht-Fan.
Ein USA-Besuch unserer Radfreunde hat dies möglich gemacht.
Da die Amerikaner eine gute Woche zu Besuch weilen, wollten sie unbedingt ein 1. Bundesliga-Fußballspiel sehen.
Aber die sind in NRW auf Monate ausverkauft.
So erkundigten wir uns in der 2. Liga und hatten beim Spiel Fortuna ./. Leipzig Glück, es gab noch Karten.
Die Atmosphäre in der Arena war schon berauschend, und die Fangruppen machten lautstark auf sich aufmerksam.
- Und dann konnte ich während des gesamten Spiels noch ein Sonnenbad nehmen.
Als dann die Fortuna-Spieler einliefen, riss es fast alle Gäste aus den Sitzen.
Doch beim Anpfiff und Anstoß der Leipziger gab es erst ein lautes Protest-Pfeifkonzert von der Fortuna-Fan-Meile, das aber während des gesamten Spiels kaum aufhörte.
Grund: Der Verein, der offiziell RasenBallsport Leipzig e.V. heißt, ist 2009 auf Initiative der Red Bull GmbH gegründet worden.
Aber dass Großunternehmen oder andere Kapitalgeber die Kontrolle über Profimannschaften übernehmen, hat es doch auch schon bei Hoffenheim, Bayer Leverkusen etc. gegeben.
Drum hingen in der Arena zwei Transparente, die auf Red Bull und den Untergang des Fußballs hinwiesen.
Es sind nicht viele Leipziger Fans zur Unterstützung ihrer Mannschaft angereist.
Insgesamt waren es fast 30.500 Zuschauer.
Beide Mannschaften schenkten sich sportlich fair gar nichts.
Und die Fortuna kam erst nach ca. 20 Minuten in Fahrt.
Das erste Tor fiel in der 1. Halbzeit für die Leipziger, wo wieder ein gewaltiges Pfeifkonzert einsetzte. - Und die Gäste führten in der Pause.
Danach ging es spannend weiter, und die Fortuna schaffte doch noch den ersehnten Ausgleich.
Doch kurz darauf gingen die Leipziger erneut in Führung.
Inzwischen wurden auch einige Spieler ausgetauscht.
Das Spiel blieb bis zum Ende äußerst spannend, weil es auch an Tempo und Torchancen der Fortuna zunahm.
In der 86. Minute erkämpfte Fortuna mit tosendem Beifall den Ausgleich, ein 2:2.
Es war ein schönes Spiel mit ständiger Pfeif-, Trommel und Gesangskulisse, was selbstverständlich unbedingt dazu gehört. Das war schon beeindruckend.
Noch überwältigt vom ganzen Flair des Spiels wollten die Amis unbedingt in die Altstadt, das sei ein Muss, einmal die längste Theke der Welt zu sehen.
Diese wird auch das Herz Düsseldorfs genannt und zeigt mit Kopfsteinpflaster und Gaslaternen einen besonderen Nostalgie-Charme.
Bei diesem herrlichen Sonnen-Sonntag ging hier richtig die Post ab.
Es war so proppenvoll, dass Menschen wie Trauben an Steh-Tischen standen, an Häusern lehnten oder einfach auf dem Bürgersteig saßen. Jeder Tisch mit Bestuhlung war besetzt. An einigen Tischen ging die Party mit lautem Gegröle und endlosen Trinkgelagen ab, also ein Feiern ohne Ende; eben eine Partymeile bis in die Nacht.
Und sehen und gesehen werden, ist hier unbedingt auch ein Muss.
Die Altstadt hat sehr viel zu bieten, für jeden Geldbeutel gab es ein leckeres Essen.
Und nach etwas längerem Warten, wurde dann auch für uns ein Tisch frei.
Es war natürlich ein Highlight für die Amis, die sich in dieser geselligen Atmosphäre sehr wohl fühlten, und das Altbier schmeckte ihnen besonders gut.
Am frühen Abend fuhren wir wieder gut gelaunt heim, da uns der Tag so viel Positives gab, nicht nur Sonnenwärme.
Autor:Elisabeth Jagusch aus Schermbeck |
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