Erste-Hilfe-Kurs, Feuerlöscher, Selbstverteidigung
SELBSTVERANTWORTUNG UND BEWUSSTSEIN

Messerangriffe in Deutschland haben in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit in den Medien und der Öffentlichkeit erregt. Teilweise entsteht durch die Darstellung in den Medien der Eindruck, es könnte sich nur um einen bestimmten Täterkreis handeln: Männer mit Migrationshintergrund. Tatsächlich betreffen diese Vorfälle eher eine breite Palette von Motiven, darunter persönliche Auseinandersetzungen, Raubüberfälle, psychische Erkrankungen aber auch die o.a. ideologisch motivierten Taten. Die steigende Zahl solcher Angriffe hat zu Debatten über die öffentliche Sicherheit, den Umgang mit psychisch kranken Personen und die Integration von Zuwanderern geführt. Im Gegensatz zu der früheren Diskussion um Erste Hilfe und Feuerlöschern, fühlen sich die meisten Menschen jedoch in diesem Punkt nicht motiviert, selbst aktiv zu werden, was die Tat und auch die Verteidigung oder Vorbereitung dagegen angeht. So, wie viele Menschen seit ihrer Führerscheinprüfung auch keinen Ersthelferkurs mehr besucht haben - glauben einige Menschen anscheinend auch, dass Politik und Polizei immer zugegen sind und „alles“ regeln können. Manche Menschen haben noch nie in ihrem Leben geholfen, sind sich stattdessen immer selbst am nächsten. Da ist es einfach das Thema zu verdrängen oder gedanklich extrem zu vereinfachen.

Die Statistiken zu Messerangriffen zeigen allerdings in der Realität, dass es sich um ein weit verbreitetes Phänomen handelt, das in städtischen und ländlichen Gebieten gleichermaßen vorkommt. Das Thema ist auch in jeder Bevölkerungsgruppe und sozialen Schicht eskaliert. Polizei und Justiz sind daher immer mehr gesellschaftlich gefordert, angemessene Maßnahmen zur Prävention und Strafverfolgung zu ergreifen. Die Diskussion über verschärfte Waffengesetze oder spezielle Programme zur Gewaltprävention ist Teil dieser Debatte. Aber, wie Sicherheitsgurte keinen Unfall verhindern, kann das Wegbleiben von Veranstaltungen auf Dauer keine Gewaltlosigkeit garantieren. Stattdessen eskaliert häusliche Gewalt nämlich auch immer mehr. Gerne auch mit einem Messer.

In den Medien wird oft über besonders schwere oder spektakuläre Fälle berichtet, was die Wahrnehmung von Messerangriffen in der Bevölkerung beeinflussen kann. Diese Informationen und diese Berichterstattung ebben jedes Mal ab, wenn sprichwörtlich „die nächste Sau durch das (mediale) Dorf gejagt wird. Tatsächlich sind Messerangriffe im Verhältnis zu anderen Gewaltverbrechen insgesamt auch relativ selten, obwohl die Tatwerkzeuge andersherum relativ leicht zu beschaffen sind. Die Behörden setzen zudem vermehrt auf Aufklärung und Prävention, um die Zahl solcher Vorfälle zu reduzieren. Die Nutzung von Messern bei Straftaten in Deutschland hat aber in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Diese Zunahme ist durch verschiedene Faktoren bedingt und wird sowohl von der Polizei als auch von der Kriminalstatistik bestätigt.

In Situationen von Messerattacken ist es zusätzlich noch schwierig, das Verhalten der Opfer allgemein zu beschreiben, da Reaktionen stark von den individuellen Umständen, der psychischen Verfassung des Opfers und dem Verlauf der Attacke abhängen.

Reaktionen von Opfern bei Messerangriffen können zum Beispiel sein:

1. Fluchtversuch: Viele Opfer versuchen instinktiv zu fliehen, sobald sie bedroht werden, um der Gefahr zu entkommen. Flucht ist eine natürliche Reaktion auf Bedrohung, die von vielen Menschen bevorzugt wird.
2. Abwehrverhalten: Manche Opfer versuchen, sich aktiv zu verteidigen, indem sie die Angriffe abwehren, zum Beispiel durch das Blockieren der Schläge mit den Armen oder durch den Versuch, dem Angreifer die Waffe zu entziehen. 
3. Erstarren (Fight, Flight, Freeze): In einigen Fällen können Opfer auch “erstarren”, was eine Reaktion auf extremen Stress und Schock ist. Dieses “Einfrieren” kann den Anschein erwecken, dass das Opfer “still hält”, was jedoch eher eine unbewusste Reaktion auf die überwältigende Bedrohung darstellt.
4. Einschüchterung und Kooperation: In manchen Situationen, insbesondere bei Raubüberfällen, versuchen Opfer, den Angreifer durch Kooperation zu besänftigen, in der Hoffnung, dass dies die Gewalt verhindern oder minimieren kann.

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Faktoren, die das Verhalten beeinflussen:

• Überraschung und Schock: Viele Messerangriffe erfolgen überraschend, was dazu führen kann, dass das Opfer in einem Zustand von Schock oder Panik gerät, was die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen kann.
• Bedrohungslevel: Die Art und Weise, wie das Messer eingesetzt wird (z.B. Drohung versus tatsächliche Attacke), kann die Reaktion des Opfers beeinflussen. Bei einer Drohung könnte das Opfer versuchen, stillzuhalten, um eine Eskalation zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Verhalten von Opfern bei Messerangriffen sehr unterschiedlich ist. Ob jemand still hält oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Angriffsverlaufs und der psychischen Reaktion des Opfers auf die Bedrohung.

Deshalb stellt sich die persönliche und individuelle Frage nach

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Selbstverteidigung.

Es wird oft empfohlen, im Falle eines bewaffneten Überfalls, bei dem ein Messer eingesetzt wird, nicht aktiv Widerstand zu leisten, um das Risiko schwerer Verletzungen zu minimieren. In einer tatsächlichen Messerattacke ist jedoch die Situation oft chaotisch und die Reaktionen schwer vorhersehbar. Daher empfehle ich hier tatsächlich das Gegenteil, nämlich lautstarke und pro-aktive Selbstverteidigung.

Selbstverteidigung gegen eine Messerattacke kann unter bestimmten Umständen helfen, die Gefahr zu verringern, ist aber vor allem für Unvorbereitete extrem riskant. Messerangriffe sind hochgefährlich, da ein Angreifer mit einem Messer in kurzer Zeit erhebliche Verletzungen verursachen kann. Dennoch gibt es einige Strategien und Techniken, die die Überlebenschancen erhöhen können:

• Raum schaffen: Wenn Flucht nicht möglich ist, kann es helfen, Barrieren (z.B. Möbel, Türen) zwischen sich und dem Angreifer zu bringen.

• Blocken: In einigen Selbstverteidigungssystemen, wie japanisches Jiu-Jitsu  oder anderen bestimmten Kampfsportarten, wird das Blocken von Messerangriffen gelehrt. Dabei wird versucht, die Arme zu benutzen, um den Messerarm abzuwehren oder zu kontrollieren. 

• Kontrolle des Messerarms: Eine weitere Technik besteht darin, den Messerarm des Angreifers zu greifen und zu kontrollieren, um weitere Stiche zu verhindern. Dies erfordert jedoch Übung und ein schnelles, entschlossenes Handeln.

Bei der Selbstverteidigung muss der Angegriffene allerdings möglicherweise eine Verletzung in Kauf nehmen, an bestimmten Stellen, um an lebenswichtigen Stellen eine Verletzung zu vermeiden. 

Von einem Gegenangriff ist abzuraten. Allerdings kann das Zusammenwirken mehrerer möglicher Opfer den Täter ebenfalls abwehren helfen. 

• Improvisierte Waffen: Gegenstände in der Umgebung, wie Stühle, Taschen oder Regenschirme, können genutzt werden, um den Angreifer auf Distanz zu halten oder ihn abzuwehren.

• Deeskalation: In manchen Situationen kann eine ruhige und kooperative Haltung den Angreifer dazu bringen, die Situation nicht weiter zu eskalieren. Dies hängt jedoch stark vom Zustand des Angreifers ab.

• Überraschung: Manchmal kann ein unerwartetes Verhalten (wie ein plötzlicher lauter Schrei oder das Werfen eines Gegenstandes) den Angreifer kurzzeitig verwirren und eine Fluchtmöglichkeit eröffnen.

• Hohe Gefahr: Jede Form der aktiven Verteidigung gegen eine Messerattacke ist mit extrem hohen Risiken verbunden. Selbst für gut trainierte Personen bleibt die Gefahr von schweren Verletzungen oder Tod erheblich. Sich womöglich nicht zu wehren stellt aber mitunter auch keine Alternative dar.

• Rechtliche Implikationen: In Deutschland ist das Recht auf Notwehr gegeben, aber jede Form der Gegenwehr muss verhältnismäßig sein. Unverhältnismäßige Gewaltanwendung kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

• Training: Effektive Selbstverteidigung gegen Messerangriffe erfordert Training unter Anleitung erfahrener Trainer. Hier biete auch ich persönlich spezifische Übungen an, um auf solche Situationen vorbereitet zu sein.

Zusammenfassung: Selbstverteidigung kann in einer Messerattacke helfen, sollte jedoch immer mit äußerster Vorsicht angegangen werden. Die beste Option kann sein, die Gefahr zu vermeiden oder zu fliehen. Wenn das aber aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist, können bestimmte Techniken und improvisierte Waffen helfen, das Risiko zu mindern. Trotzdem bleibt jede Auseinandersetzung mit einem Messer hochgefährlich.

Kursangebote biete ich unter www.ryushinkai.de

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

Webseite von Stephan Leifeld
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