Während einige Superreiche die Köpfe über den Wolken haben…
… Wolkenbruch Beleg für ansteigende Meere?

Kommentar von Stephan Leifeld

Grotesker können die gegensätzlichen Bilder kaum sein. Während manche Menschen momentan ihr Hab und Gut verlieren, einige Menschen sogar ihr Leben… wetteifern offensichtlich ein paar Superreiche wie alberne Kinder im Sandkasten. Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk steht das Wasser bekanntermaßen nicht bis zum Hals. Diese drei Mega-Superreichen wissen kaum noch, wohin mit ihrem ganzen Geld, was sie zu Lebzeiten noch ausgeben möchten. Anders kann ich mir das diese Tage kaum erklären, wenn ich die Weltraumausflüge - vollzogen oder geplant - der drei „Sonnenkönige“ unserer globalen Wirtschaft, in den Medien sehe.

Wenn man bedenkt, dass die Anzahl der Superreichen, mit einem Privatvermögen von jeweils mehr als 50 Millionen Euro, um 24% gestiegen ist - und die Privatvermögen der oben genannten Herren sogar in demselben Zeitpunkt beinahe verdoppelt werden konnten, ist das nicht nur spannend. Es könnte einem der Gedanke kommen, dass dieser blaue Planet geopfert werden kann, um bloß die Wirtschaft zu erhalten. Es scheint nur wirklich Wenigen in den Sinn zu kommen, die Wirtschaft endlich zu opfern, um gerade noch die Welt zu retten…

In Hessen und NRW sehen wir aktuell Bilder, die Deutschland in der Tagesschau jahrelang „nur“ aus der Ferne kannte. Als wären Hochwasser in Indien, Tsunami in Asien, überschwemmte Ruinen japanischer Küstenorte, flüchtende Menschen auf Hausdächern in Amerika, keine Nachrichten von demselben Planeten. Mitten in dem Tohuwabohu der Rettungskräfte konnte ich gestern im Fernsehen den kleinen Mann aus Aachen erkennen. Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Möchtegern-Kanzler der Unionsparteien in diesem Bundestagswahlkampf. Händeringend, mit denselben Gesten vom Vorjahr, als er für den ersten Lockdown eilfertig und rührend in die Fernsehkameras geworben hat - nun ebenso eilfertig von Ministerkonferenzen lamentierend, als wenn das Hochwasser so plötzlich gekommen ist - und nichts mit irgendwelchen, öffentlich diskutierten Umweltmaßnahmen zu tun hat. Als könnte er das Problem weg diskutieren, bis zum nächsten Thema.

Es sind im Augenblick etwa 59 Menschen, die der Umweltkatastrophe in Hessen und NRW, tödlich zum Opfer gefallen sind. Das ist eine erschütternde Wahrheit!

An dieser Stelle möchte ich nicht addieren, wieviel Menschen seit über einem Jahr an/mit den Folgen von Corona sterben mussten. Armin Laschet hat aus meiner Sicht gerne in den Krisen das chinesische Sprichwort bedient: Er machte Fehler, wenn er etwas getan hat. Die Schritte und Entscheidungen kamen zum falschen Zeitpunkt, folgten falschen Beratern und dienten nur dem Streben nach der Kanzlerschaft. So sehe ich das jedenfalls. 

Derselbe Laschet, der vor wenigen Tagen sich noch echauffierte, in Bezug auf ein mögliches Tempolimit auf Autobahnen, scheint einmal mehr „tief betroffen“. Dieser Laschet, der die Urlaubsflüge für alle Menschen zu Billigpreisen, zu einer sozialen Frage stilisierte, steht beinahe bis zum Hals im Wasser. Geißlers‘ Heiner, wäre nicht kleiner, würde er noch leben… würde vermutlich laut lospoltern, an wie vielen Stellen die CDU mittlerweile die sozialen Fragen und Themen nicht mehr sieht - geschweige denn noch christlich unterwegs ist. 

Man stelle sich also Laschet vor, über Wasser gehend, wie einst Jesus, steigende Umfragewerte bei den christlichen Wählern, mit steigendem Wasserpegel… und alles nur für ein Kreuz. 

Ernsthaft hat die von Armin Laschet geführte CDU in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich nennenswerte Schritte unternommen und beschlossen, zeitnah dem Klimawandel mutig entgegen zu treten, um folgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Im Gegenteil hat besonders die konservative Politik auf der ganzen Welt - wie im kaukasischen Kreidekreis wechselseitig aufeinander gezeigt und tatsächlich - nichts unternommen. Die Politik der Superreichen und der Industriegiganten opfert doch nicht die heilige Wirtschaft nur für einen einzigen Planeten. Einfacher ist, die Menschen in den Booten auf dem Mittelmeer gegen die Menschen in den Booten der betroffenen Städte aufzurechnen. 

Musk, Bezos und Branson, leisten so aktuell also echte Pionierarbeit, allerdings nur für ihresgleichen - für alle, die beim Verlust unseres einzigen Lebensraumes, für ein Ticket von mindestens 200.000€ „mal eben“ auf einer Art Arche flüchten können. Und nach denen? 

Ach ja, die Sintflut…

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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