Tierische Überlegungen zu aktuellen Ereignissen in Politik und Gesellschaft
TIGER AUS DEM ZOO ENTLAUFEN

Man stelle sich vor, aus dem Zoo in der angrenzenden Großstadt ist ein Tiger ausgebrochen. In der Bevölkerung hat sich diese Neuigkeit noch nicht herumsprechen können, so aktuell ist diese Nachricht. Da hören die Menschen im Radio: "Die Zooleitung ruft die Bürgerinnen und Bürger auf, sich unverzüglich nach Hause zu retten und sich dort einzuschließen."

Dabei höre ich in Gedanken bereits den ersten Bürger: "Widerstand gegen Anordnungen der Zooleitung im Befehlston, ist oberste Bürgerpflicht! Wir lassen uns nicht einfach bevormunden!"
Der zweite Bürger stimmt in dieses Thema ein: "Immer diese Panikmache. Tiger sind ja auch nur Katzen!" Darauf antwortet ein dritter Bürger: "Statistisch gesehen, stirbt doch kaum jemand durch Katzen! Außerdem will das System vom gefährlichen Wolf ablenken."

Als die Nachricht schließlich auch noch im Fernsehen übertragen wird, äußert sich der vierte Bürger zuhause gegenüber seiner Frau, während beide mittags auf dem Sofa sitzen: "Der Tiger wurde absichtlich freigelassen - die wollen uns nur unsere Freiheitsrechte nehmen und zuhause einsperren!"
Die Frau, nennen wir sie Bürger Nr. 5, antwortet schlagfertig: "Mit meiner gesunden Lebenseinstellung, dank Yoga und Meditation, greift mich der Tiger sicher nicht an. Tödliche Bisswunden heilen sowieso viel schneller mit ausreichenden Nahrungsergänzungsmitteln, wie Vitamin C!"

Die Nachricht wird von einem YouTube-Kanal im Internet verbreitet: "Alte und langsame Zoobesucher mit schlechter Kondition sind durch die Tiger gefährdet. Allerdings wären die sowieso früher oder später von einer Hauskatze gefressen worden!" Unter dem Video schreibt ein User seinen Kommentar, bevor er alles dann bei facebook teilt: "Es ist überhaupt noch nicht klar, ob jemand durch einen Tigerangriff je gestorben ist. Vielleicht sterben die Menschen einfach an zu hohem Blutverlust - oder an dem Verlust innerer Organe. Überhaupt: Die Todesursache durch eingewachsene Zehennägel wurde bis heute auch nie durch eine Obduktion entkräftet!"

Bei facebook meldet sich darauf nun ein Bürger, der einer Oppositionspartei angehört: "Im Kuscheltierzoo kommt man probemlos ohne große Zäune aus, was ist die Absicht mit dem hohen Zaun beim Tigergehege? Was will man uns in Wahrheit hier verheimlichen? Das lassen wir uns nicht bieten. Leisten wir Widerstand!"

Twitter meldet sofort: "Prof X und Doktor Y erklären auf Youtube-Kanal "Tiger 2020", wie liebesbedürftig Tiger eigentlich sind und dass ihre angebliche Aggressivität völlig missverstanden wird. Seht Euch das unbedingt mal an und denkt darüber nach!" Unter dem Video kommentiert ein Google-Nutzer, der seinen Klarnamen nicht preisgeben möchte: "Was hat der Zoo davon, wenn er Euch warnt und wer profitiert davon? Wir werden alle verarscht! Das ist meine Meinung und es besteht Meinungsfreiheit!"

Eine Diskussion entbrennt, bis sich die regierenden Politiker des Landes einschalten: "Wir sollten die Zoobesucher zukünftig auf hungrige Tiger einstellen und wenn alle Tiger satt sind, ist doch auch wieder Ruhe. Es trifft ja nur immer ein paar wenige. In schwedischen Zoos klappt das auch ganz hervorragend!"

Ähnlichkeiten dieser Geschichte, die dem Tiger nicht passiert, weil er vor dem Covd-19-Impfstoff ausgestorben sein dürfte, sind nicht zufällig und auch nicht unbeabsichtigt...

Das Foto ist, wie immer, copyrightfrei von Pixabay. Der Text wurde inspiriert durch "Diskussionen" in den sozialen Medien, die mittlerweile von Hass und Hetze dermaßen triefen...

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

Webseite von Stephan Leifeld
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