Dekadenz und moralischer Verfall
Teil I: WENN DAS EINKOMMEN NICHT ZUM AUSKOMMEN REICHT
An diesem Wochenende möchte ich hier zwei umfangreiche Themenkomplexe gegenüber stellen. Mein Artikel über die Durchlässigkeit unserer Grenze für Steuerflucht einerseits… und andererseits die Schließung für Kriegsflucht, hat einige Lesende zum Nachdenken angeregt. Ich will das Thema hier vertiefen… Im ersten der nächsten Schritte stelle ich einmal das durchschnittliche Einkommen in Relation zu den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland, Italien, Griechenland und Serbien.
Das Verhältnis zwischen den durchschnittlichen Einkommen und den Preisen in Deutschland, Italien und Griechenland variiert erheblich aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wie Kaufkraft, Lebenshaltungskosten und Preisniveau. Hier zunächst ein Überblick über einige wesentliche Faktoren, die den Vergleich der drei EU-Mitgliedsstaaten beeinflussen:
1. Durchschnittliche Einkommen Deutschland:
• Brutto-Durchschnittslohn (2023): Ca. 4.100–4.500 € pro Monat.
• Nettoeinkommen (nach Steuern): Ca. 2.500–2.800 € monatlich, abhängig von Steuerklasse, Versicherungen und Abgaben.
2. Durchschnittliche Einkommen in Italien:
• Brutto-Durchschnittslohn: Ca. 2.300–2.600 € pro Monat.
• Nettoeinkommen: Ca. 1.500–1.700 € monatlich. Italien hat im Vergleich zu Deutschland höhere Abgaben und ein progressives Steuersystem.
3. Durchschnittliche Einkommen in Griechenland:
• Brutto-Durchschnittslohn: Ca. 1.200–1.500 € pro Monat.
• Nettoeinkommen: Ca. 850–1.100 € monatlich. Griechenland hat niedrigere Durchschnittseinkommen, auch aufgrund der wirtschaftlichen Krise in den letzten Jahren.
Preise und Lebenshaltungskosten zeige ich nachstehend ebenfalls zunächst ohne den in Europa quasi wie eine Insel isolierten Staat Serbien. Auch hier wird deutlich, m.E. warum auch italienische Gastarbeiter nach wie vor saisonal lieber in Deutschland ihr Geld verdienen, fern ihrer Heimat…
Deutschland hat ein höheres Preisniveau, insbesondere in größeren Städten wie München, Frankfurt und Berlin. Die Mieten, Energiepreise und Lebensmittelpreise sind im europäischen Vergleich relativ hoch.
• Lebenshaltungskosten (ohne Miete): Ca. 850–1.200 € pro Monat (abhängig von der Stadt).
• Mieten: In Städten wie München oder Frankfurt können Mieten für eine Einzimmerwohnung bei 1.200–1.500 € liegen, während sie in kleineren Städten oder ländlichen Gegenden niedriger ausfallen.
Italien hat ein breites Spektrum bei den Lebenshaltungskosten, wobei der Norden (z. B. Mailand) teurer ist als der Süden.
• Lebenshaltungskosten (ohne Miete): Ca. 700–1.000 € pro Monat.
• Mieten: In großen Städten wie Mailand oder Rom können Mieten für eine Einzimmerwohnung ca. 900–1.200 € kosten, während es im Süden günstiger ist (z. B. Neapel: 600–800 €).
Griechenland hat die niedrigsten Lebenshaltungskosten der drei Länder, obwohl in Athen die Preise steigen.
• Lebenshaltungskosten (ohne Miete): Ca. 500–800 € pro Monat.
• Mieten: Eine Einzimmerwohnung in Athen kostet etwa 400–700 €, in kleineren Städten oder auf den Inseln sind die Mieten deutlich niedriger.
Betrachten wir nun in den drei ausgewählten EU-Staaten noch das Preisniveau für Konsumgüter.
Deutschland hat im Vergleich zu Italien und Griechenland ein höheres allgemeines Preisniveau, insbesondere bei Dienstleistungen, Transport und Mieten.
Italien ist insbesondere bei Lebensmitteln und Konsumgütern (außerhalb der großen Städte) oft günstiger als Deutschland. Preise für Lebensmittel, Kleidung und Elektronik können jedoch ebenfalls stark variieren.
Griechenland hat oft niedrigere Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen, aber importierte Waren (z. B. Elektronik oder Autos) sind teurer aufgrund höherer Steuern.
Das Verhältnis zwischen Durchschnitts-Einkommen und Durchschnitts-Preisen ist dennoch ungleich günstiger für Deutschland. Griechenland muss nahezu alles außer Grundnahrungsmitteln importieren…
Bevor ich nun Serbien in die Betrachtung einbeziehe, komme ich zu einem Zwischen-Fazit:
Deutschland hat das höchste Durchschnittseinkommen, aber auch höhere Lebenshaltungskosten und Mietpreise. Italien hat mittlere Einkommen und Preise, wobei es regionale Unterschiede zwischen Nord und Süd gibt. Griechenland hat die niedrigsten Einkommen und auch das niedrigste Preisniveau, allerdings macht die geringere Kaufkraft den Lebensstandard oft herausfordernder. Insgesamt ist die Kaufkraft in Deutschland am höchsten, gefolgt von Italien und dann Griechenland. Das soziale Problem in Deutschland ist daher auf den ersten Blick nicht gleich erkennbar: es gibt in Deutschland ganz viele Menschen, die weit unter dem Durchschnitts-Einkommen verdienen… und ganz wenige Menschen, die auf der anderen Seite so weit über dem Durchschnitts-Einkommen liegen, dass das Durchschnitts-Niveau geradezu Augenwischerei ist, um die meisten Menschen …mit dem geringeren Einkommen… „bei Laune zu halten“.
Autor:Stephan Leifeld aus Schermbeck | |
Webseite von Stephan Leifeld |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.