Beerenbruch-Quartier in Castrop-Rauxel
NACHHALTIG LEBEN IM VIERTEL

Castrop Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja (l.) freut sich zusammen mit Martin Dornieden, Geschäftsführer der DORNIEDEN Gruppe, auf das zukunftsweisende Quartier. | Foto: Foto: DORNIEDEN Pressefoto
  • Castrop Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja (l.) freut sich zusammen mit Martin Dornieden, Geschäftsführer der DORNIEDEN Gruppe, auf das zukunftsweisende Quartier.
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Mönchengladbach/Castrop-Rauxel, im März 2022

Wer heutzutage ernsthaft neue Stadtteile oder sogenannte Stadtquartiere plant, kommt um Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht mehr herum. Stadtplanung soll also zeitgemäß UND zukunftsweisend sein. Derartig sorgfältig geplante Stadtviertel treiben mit energieeffizienten Wohnhäusern, grüner Energie aus erneuerbaren Quellen und emissionsfreien Verkehrsmitteln die Gebäude-, Energie- und Mobilitätswende vor Ort entscheidend voran. Global denken und lokal handeln, bekommt als Motto damit völlig neues Leben - in dieser düsteren Zeit - und das noch mitten im Revier. Genau gesagt, in Castrop-Rauxel demonstriert die DORNIEDEN-Gruppe aus Mönchengladbach mit einem ganzheitlich geplanten Quartier, was heute bereits technisch möglich ist, gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll und langfristig nachhaltig. Im „Beerenbruch Viertel“ baut sie für Erwerber „Nachhaltigkeitshäuser“ samt „Ökostrom-360°-Paket“, bei denen Gebäude-, Energie- und Verkehrswende Hand in Hand gehen. Zum Zeitpunkt der Recherchen hatte ich auch um ein kurzes Statement vom Bürgermeister der Stadt, Rajko Kravanja, gebeten. 

Heutzutage brennen den Städteplanern und Quartiersentwicklern mehrere Aspekte unter den sprichwörtlichen Nägeln: Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und bezahlbarer Wohnraum. Diese drei wichtigen Kriterien sollen sich in Castrop-Rauxel nicht ausschließen, sind meine bisherigen Informationen. Ich werde aber an diesem Thema dranbleiben, weil das Projekt durchaus Modell-Charakter haben könnte. Weitere Kommunen könnten sich daran orientieren und nachziehen.

In der innovativen Quartiersentwicklung ergebe sich bei diesem Projekt die einmalige Chance, Wohngebiete zusammen mit Städten und Kommunen, entsprechend sämtlichen wichtigen Nachhaltigkeitsaspekten zu konzipieren und Wohnraum gleichzeitig möglichst bezahlbar zu halten – dank intelligent genutzter Synergien sowie einer digitalen, seriellen Planung der Wohneinheiten, teilt die DORNIEDEN-Gruppe selber mit: „Zukunftsfähig und langfristig wirtschaftlich ist die Quartiersentwicklung nur mit einem ganzheitlichen Ansatz, der beispielsweise die Sektoren Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr gemeinsam betrachtet und hier auf die jeweils besten, effizientesten Lösungen setzt.“ Ich bin interessiert, wie das Projekt ankommen wird, nicht nur im Beerenbruch. 

Selbstproduzierter Ökostrom

Im neuen Stadtviertel soll es auch den künftigen Bewohnern möglich sein, selbst produzierten Ökostrom zu verbrauchen. Damit unterstützen sie nicht nur die Energiewende mit dezentralen Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien, sondern machen sich auch unabhängiger von steigenden Strompreisen. Dieser Strom ist nämlich vor Ort produziert worden, hatte keine langen Wege von sonst woher - und stammt auch nicht aus "unsauberen" Groß-Kraftwerken. Ich halte gerade diesen Aspekt für einen der wichtigsten Punkte der Zukunft, gerade weil Stromkonzerne und Mineralölgesellschaften oftmals dieselben Unternehmen geworden sind.

Der über eine PV-Anlage auf dem Hausdach produzierte Ökostrom soll sogar zum Aufladen eines E-Mobils verwendet werden, schließlich verfügen die Eigenheime jeweils über eigene Ladestationen, sogenannte Wallboxes. Im Zusammenspiel der PV-Anlage, mit Batteriespeicher, Wallbox und Elektroauto, schafft eine Art effizienter energetischer Autarkie und gleichzeitig klimafreundliche Mobilität. 

Das auch immer mehr Studien zeigen, dass die Bereitschaft zu einem Umstieg auf umweltfreundliche Lösungen wie Elektrofahrzeuge bei einem Umzug besonders groß ist, hat Martin Dornieden besonders motiviert. Um den Erwerbern der „Nachhaltigkeitshäuser“ in Castrop-Rauxel einen weiteren Anreiz zu geben, die vollen Potenziale des „Ökostrom-360°-Pakets“ auch mit einem E-Mobil auszuschöpfen, übernimmt deshalb die DORNIEDEN Gruppe - im Rahmen einer Nachhaltigkeitskampagne - für zwei Jahre die Kosten für ein Elektroauto.

„Wir erhoffen uns von dieser Aktion, dass die Beispiele aus Castrop-Rauxel Schule machen“

begründet diesen ungewöhnlichen Schritt Martin Dornieden persönlich.

Ganzheitlich geplante Quartiere

Mit dem neuen Wohnquartier will die DORNIEDEN Gruppe neue Standards für nachhaltigen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum setzen. Der Projektentwickler sieht sich in der Verantwortung, mit passenden Lösungen einen Beitrag zum Gelingen der Gebäude-, Energie- und Verkehrswende zu leisten. Zu den Nachhaltigkeitsfaktoren im Quartier zählen beispielsweise eine hohe Energieeffizienz der Gebäude, eine intelligente Haustechnik, eine klimafreundliche Wärmeversorgung, emissionsfreie Mobilitätsangebote, vielfältige Grünräume im Quartier und begrünte Flachdächer.

„Ein ganzheitliches Quartier ist mehr als die Summe seiner Teile – und ist über die Quartiersgrenzen hinaus geplant, um gegenseitige Synergien mit der umliegenden Stadt zu schaffen“

sagt Dornieden weiter zu diesem spannenden Thema. Als innovativer Projektentwickler stelle die DORNIEDEN Gruppe damit außerdem sicher, dass jeweils passende Neuerungen aus den Bereichen Wohnen und Arbeiten, Mobilität, Energie, Gemeinschaft und Umwelt ihren Weg in die Planung finden.

Wer nun denkt, dass dieses Modellviertel "Beerenbruch-Quartier" nun copy und paste auf andere Kommunen 1:1 anwendbar ist, sieht sich damit gleichermaßen getäuscht wie auch erfreut. Denn, eine nach „Schema F“ beliebig anwendbare Blaupause für innovative Quartiere gibt es so ja nicht. Man muss in jede Quartierplanung immer die passgenaue Lösung vor Ort finden. 0815-Sozialer-Wohnungsbau 2.0 mit etwas Ökoanstrich ist es dadurch eben nicht. Das Konzept verspricht Individualität, Identität und eine nachhaltige Bilanz.

Im Interview betont Dornieden weiter, wie wichtig gerade deshalb ein

"modulares Entwicklungskonzept erarbeitet, mit dem wir flexibel individuelle Wohn- und Stadtquartiere planen können. Für eine jeweils zu den Anforderungen und örtlichen Gegebenheiten passende nachhaltige Stadtentwicklung.“

Gerade in diesen Tagen, mit steigenden Energie- und Mobilitätskosten finde ich diese Einstellung mehr als lobenswert. Innovativ nach Vorne schauen, schafft schönere Perspektiven, als immer nur die schlechten Nachrichten von Krieg und Klimawandel. So ein Quartier zeugt auch von deutlich mehr als warmen Worten, weshalb ich immer noch bemüht bleibe, damit den Bürgermeister noch zu einem Gespräch zu bekommen...

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Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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