Keine Infektionen bei Kindern während Schulschließungen festgestellt ...
Manche sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht

Es sind verschiedene Faktoren, die den aktuellen Anstieg von Corona-Neuinfektionen mitbegründen könnten. Der erste Faktor könnten die Lockerungen der Corona-Beschränkungen sein. Der Alltag kehrt scheinbar immer mehr zurück - die meisten Geschäfte haben offen, Besuche in Kneipen und Restaurants sind erlaubt - mit leichten Einschränkungen, genauso wie wachsend größere Veranstaltungen und Feiern allen Orts festzustellen sind. Sogar in meiner Nachbarschaft im Kolpinghaus, konnte gestern Abend offenbar eine Hochzeit gefeiert werden.  Bei derartigen Veranstaltungen werden sicher im Verlauf immer die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten. Emotionen und Alkohol stehen theoretisch ja außen vor...

Allen Leugnern zum Trotz wurden in anderen Staaten - Australien beispielsweise - mehrfach Infektionen unter Gästen von Lokalen oder Bars festgestellt. Die Auflagen wurden down under daher wieder deutlich verschärft. Deutschland hatte auch schon derartige Fälle - zuletzt wurden mehr als zehn Besucher einer Party in einem Berliner Lokal positiv auf das Virus getestet. In Mettmann war es eine Hochzeitsfeier, die anschließend dort die Zahlen hochschnellen ließ.

Bei dem neuen Anstieg der Infektionen könnte es sich bereits um die sogenannte zweite Infektionswelle handeln. Ich habe darauf bereits vor drei Wochen hingewiesen, als ich in Bezug auf Israel diese Zeitverschiebung deutlich gemacht habe. Dabei bin ich kein Virologe, sondern verfolge auf diversen Medien und Wegen einfach nur das Geschehen unserer Tage.

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin erklärt aktuell, den Ursprung für diese zweite Welle nicht in einem einzigen lokalen Ursprung zu sehen, wie er im Interview mit tagesschau24 sagte. Er sieht stattdessen einen bedenklichen "Anstieg in der Fläche". Und das sei kritisch, da so Infektionsketten schwerer nachzuvollziehen sein, ebenso wie der Ursprung der Ansteckungen.

Demzufolge könnten die Zahlen in den nächsten Tagen mehrfach ansteigen, folgere ich daraus. Wenn also nun ein Mensch mindestens einen weiteren Mensch anstecken könnte, können es gleichzeitig mehrere Menschen in der Fläche, jeweils einen weiteren Menschen anstecken. Die zweite Welle könnte um ein vielfaches stärker treffen, als die erste, die Deutschland vergleichsweise „harmlos“ erwischt hat.

Der zweite Faktor könnte sein, dass wir in unserer Gesellschaft eine Generation haben, die ihr gesamtes Leben noch keine Einschränkungen erfahren hat. Ältere Menschen hatten Entbehrungen durch Krieg, Zwang oder Unrechtsstaat, über sich ergehen lassen. Die nächste Generation, der heute um die 50jährigen, kennt zumindest die Erzählungen der Eltern und Großeltern. Aber die Generation Party erlebt eigentlich die ganze Lebenszeit „höher, schneller, weiter“ im Sinne von mehr Geld, mehr TV-Kanäle, mehr Auto, mehr Freizeit, mehr Datenvolumen... Flat-Leben sozusagen. Und auf einmal soll alles beschränkt werden. Weil ein paar Gleichaltrige die Umwelt und das Klima entdeckt haben, plötzlich Friday for Future. Und anschließend werden sie ausgebremst von einem Ding, was sie nicht einmal sehen, schmecken oder riechen können. Corona. Dagegen macht man am Besten Party. Denken einige offenbar...

Aktuell steigen in NRW die Zahlen bei Neuinfektionen der Altersgruppe zwischen 6 und 16 Jahren kaum. Das könnte sich in zwei Wochen ändern, wenn Frau Gebauer nicht endlich mit einem brauchbaren Plan um die Ecke kommt. Dann hat die Schulministerin sechs Wochen lang Mikado gespielt, auf Kosten der jüngeren in unser Gesellschaft. Wenngleich nämlich die Schulen meiner Kinder sehr aktiv kommunizieren und sich Gedanken für die Zeit nach den Ferien gemacht haben, sehe ich aktuell nichts nennenswertes von Ministerin Gebauer oder Herrn Laschet. Das email-Desaster von vor den Ferien könnte sich also wiederholen - dieses Mal aber mit extremen Infektionszahlen bei Kindern. Beispielsweise, weil manche Kinder aus dem Mallorca-Urlaub „etwas“ mitgebracht haben.

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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