Wenn Geld vielleicht doch „stinkt“ …
… MANCHE SCHWIMMEN IM GELD

Meinung von Stephan Leifeld

In meinem Text geht es nicht wirklich darum, ob es den sogenannten „Sozialneid“ wirklich gibt. Tatsächlich finde ich persönlich auch befremdlich, wenn bei „Sozialschwachen“ eigentlich Menschen gemeint sind, die wenig Geld haben, statt diejenigen damit zu betiteln, die viel Geld nur für sich selber anhäufen, ohne dabei an Andere zu denken. Das wäre nämlich eher meine persönliche Definition von „sozial schwach“, wenn jemand ständig Geld quasi sprichwörtlich „mit beiden Händen“ nur für Spaß und Freude ausgibt, ohne - ebenfalls sprichwörtlich - „an Morgen“ zu denken. Aber genau hier möchte ich meine Vorlage für eine vielleicht rege Diskussion aufbauen… Es gibt tatsächlich Menschen, die besitzen mehr Geld als der Rest der Menschheit. Scheinbar ist diesen Menschen auch Vieles echt egal. 

In einem Witz, der im Internet rund ging, äußert sich der Sohn von einem Öl-Scheich darüber, dass er immer alleine mit dem Ferrari in einer europäischen Großstadt zur Universität fahren würde. Seine Kommilitonen hingegen nutzen dafür die Bahn, berichtet er nach Hause. Zur Antwort überweist ihm der Vater dann ein paar Millionen Euro mit den Worten, dass er das Elternhaus nicht weiter beschämen mag, und sich endlich auch so einen Zug kaufen soll.

Ein Friedrich Merz - und das ist kein Witz - scheint in der Zeit von Angela Merkel in einem Cryo-Behälter eingefroren gewesen zu sein, wie der „Demolition Man“ aus dem Film mit Sylvester Stallone und Wesley Snipes. Jedenfalls fällt er mir auch im April noch auf, mit Bemerkungen und Handlungen, die ich als anmaßend, zynisch und teils weltfremd betrachte. Dann kommt mir in den Sinn, dass zu seiner HOCH-Zeit als anerkannter Politiker, der Druck in Sachen Klimawandel noch nicht so groß war, wie in diesen Tagen. Vielleicht hat Herr Merz das mit dem Klimawandel auch nicht im Kopf gehabt, als er zur Hochzeit von Christian Lindner im letzten Jahr, mit dem Privatjet nach Sylt angereist ist. Sylt gibt es ja immerhin noch einen kleinen Landeplatz für solche Jetset-Politiker. Wenn der Meeresspiegel demnächst die Malediven und Sylt verschwinden lässt, bleibt ja für so einen Spaßflug des für seine soziale Ader bekannten Politikers wohl kaum noch Gelegenheit. Wo soll er dann landen? Wie einst Herr Rust auf dem „roten Platz“… wird dem Juristen kaum einfallen. Worüber sollte Merz mit Putin auch sprechen? Weltfrieden? Klimaschutz? Also vielleicht dann später lieber mal die Insel Den Haag im holländischen Meer anfliegen, wenn es um die Ukraine geht. 

Eine Protestaktion von jungen Menschen am Berliner Flughafen, geprägt durch Angst vor dem Leben auf einem ökologisch ruinierten Planeten, lässt den Unionsvorsitzenden im zurückliegenden Jahr rhetorisch aus der Haut fahren:

"Das hat mit Demonstrationsrecht oder Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun. Das ist der blanke Vandalismus"

meinte er.

"Das sind schwerste Straftaten, die das Ziel, wofür sie da angeblich auf den Flughafen gehen, diskreditieren."

Merz und andere Menschen, die das bekannte Druckerzeugnis „BILD“ für eine Tageszeitung halten, prägen von dem Tag an, das Wort von „Klimaterroristen“. Dabei ist es mit diesem Wort dann so ähnlich, wie mit den „Sozialschwachen“. Merz meint mit Klimaterroristen nicht Menschen, die zum reinen Vergnügen mit einem Privatjet zu einer Hochzeit nach Sylt fliegen. Merz betitelt mit „Terroristen“ tatsächlich die jungen Leute, die sich beispielsweise auf Asphalt festkleben, um damit ein öffentliches Zeichen zu setzen, was den Raubbau und die Zerstörung einer lebenswerten Umwelt angeht. Diese Übertragung der Bedeutung im Wortsinne finde ich psychologisch betrachtet, sehr interessant.

Auf der anderen Seite ist Friedrich Merz auch über einige Jahre nicht politisch aktiv gewesen. BlackRock- und andere CumEx-Geschäfte könnten ihn mehr beschäftigt haben, als das Interesse an folgende Generationen und Umwelt. 

Es ist auf jeden Fall in den letzten Tagen nochmal bestätigt worden:
Seit 20 Jahren hat die grönländische Eisdecke rund 4,7 Billionen Tonnen Eis verloren und damit etwa 1,2 Zentimeter zum weltweiten Meeresspiegelanstieg beigetragen. Das Eis schmilzt damit immer schneller als erwartet, so etliche Wissenschaftler, auf diversen Nachrichten- und Wissenschaftswebseiten. Seit Beginn der Messungen im April 2002 habe der grönländische Eisschild 4700 Kubikkilometer Schmelzwasser verloren, teilte Polar Portal, die Dachorganisation dänischer Arktisforschungsinstitute, mit. Das würde der gesamten Fläche der USA entsprechen, die man damit einen halben Meter unter Wasser setzen kann - oder die vielleicht deshalb neben erheblichen Fluten auch eine Menge Schnee zu verkraften hat. Die oberen Zehntausend der USA wird das kaum tangieren, wenn sie mit ihren Privatjets nach Aspen fliegen - oder in den Everglades und vor Miami kaum ein Auto nutzen, weil sie mit ihren Yachten „cruisen“. Dem durchschnittlichen Trump-Wähler, den ganzen Nichtwählern, Latinos, US-Afrikanern und indigenen Amerikanern wird dann das Wasser bis zum sprichwörtlichen Hals stehen. Auch die Preps werden staunen, wenn das Wasser in den Bunker hinabsteigt…

VIPS und Superreiche stört das nicht - wenn mal eine Rakete von Elon Musk nicht funktioniert - oder der Meeresspiegel steigt. Eher die zur Seite gefallene Stütze von dem berühmten Sack Reis in China, könnte Thema sein, wenn dadurch der Markt an Halbleitern preislich in Schwierigkeiten gerät. In Sachen Klimawandel hat man als Superreicher weltweit vorgesorgt. Die Pandemie war in dieser Sache lehrreich, was die Spaltung der Gesellschaft angeht. Nicht nur der wohlhabende „Noah“ baut an seiner Arche. Allerdings dürfen die Normalbürger weltweit sich beim Klimawandel dann in Sachen ansteigender Meeresspiegel fühlen wie der „Heiner“, sie sind nämlich alle kleiner. 

Dabei liegt die Sache auf der Hand: Die pro-Kopf-Emissionen der zum reichsten ein Prozent der Weltbevölkerung gehörenden Personen wird im Jahr 2030 etwa 30-mal größer sein, als es mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius verträglich wäre. Das zeigt eine aktuell veröffentlichte Studie der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation OXFAM, anlässlich der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow. Betrachtet man die Gesamtemissionen, zeigt die Studie, dass die reichsten zehn Prozent im Jahr 2030 für mehr Emissionen verantwortlich sein werden, als für die Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze insgesamt noch zulässig wäre, unabhängig davon, was die anderen 90 Prozent tun.

Wenn also Greti und Pleti demnächst argumentieren, im Sinne Deutscher Vorzeige-Politiker, dass man hier in Deutschland nicht viel für die Umwelt tun kann, wenn China und Indien nicht mitspielen, wird da noch ein anderer Schuh daraus. Solange Greti und Pleti, die Gates, Musks, Bezos, Zuckerbergs, Rockefeller, Quandts, Windsors, Dasslers, Trumps, … und wie die Superreichen so alle heißen, finanziell tragen, wird das Ende der lebensfreundlichen Umwelt bald Geschichte sein. Zentrale Stromerzeugung, große Mineralölkonzerne, Zentrale Banken und die ganzen Lobbyisten in den Parlamenten, große Kirchen, Stellvertreterkriege von militärischen Bündnissen … führen uns… an der Nase herum. Und warum tun sie das? 

Damit wir nicht riechen, dass Geld doch stinken könnte… 

(Über Baerbock, Habeck und Scholz hätte ich hier auch schreiben können. Aber das wäre auch nicht besser geworden… was sinnvolle Maßnahmen und gute Politik angeht. Wir tauschen gerade eine angebliche Abhängigkeit vom russischen Gas gegen eine wirtschaftliche Abhängigkeit von Wüstenstaaten, China und der Ukraine. Besser wäre, wir würden unsere Bauern stärken, für kurze Lieferketten sorgen, Geld dezentralisieren und Finanztransaktionen global besteuern…)

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

Webseite von Stephan Leifeld
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.