Neue Studie aus Berlin und Cambridge ...
KINDER SIND MÖGLICHERWEISE DOCH INFEKTIÖSER ALS BISHER ANGENOMMEN
Von allen Seiten hagelt es aktuell Kritik an dem Krisenmanagement von Möchtegern-Kanzler Armin Laschet (CDU). Der Ministerpräsident von NRW, der sich wiederholt für höhere Aufgaben in die Diskussion gebracht hat, könnte aktuell an seiner jetzigen Aufgabe bereits gescheitert sein. Dabei stellt sich der kleine Aachener hinter die aufgeschossene Bildungsministerin Gebauer (FDP), wenn er ihr wiederholt dabei in den Rücken fällt. Aktuelle Nachrichten der Ministerin an Schulen und Gemeinden, gipfeln beinahe täglich in widersprüchliche Verwirrung.
Die aktuelle Debatte über Öffnungen von Kitas und Schulen wird immer hitziger, doch hat es bis dato wenig wissenschaftliche Erkenntnisse in der Diskussion. Christian Lindner (FDP) hat Medien zufolge auch überhaupt keinen Überblick mehr. Er kann als Politologe nicht mehr folgen, warum Naturwissenschaftler so häufig ihre Aussagen wechselseitig widerlegen. Dabei könnte gerade eine brandneue Auswertung der Berliner Charité weitreichende politische Folgen haben.
Die neue Studie von Christian Drosten und weiteren namhaften Wissenschaftlern sagt deutlich aus, dass bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern und Jugendlichen im Rachen genauso viele Viren entwickeln, wie bei Erwachsenen. Die neue Auswertung des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, in Zusammenarbeit mit der Berliner Humboldt-Universität und dem Center for Pathogen, Cambridge, ist zwar auf Englisch verfasst - aber deutlich. Die hier verlinkten vorliegenden Zahlen* lassen vermuten, dass Kinder ähnlich ansteckend sein könnten, wie Erwachsene.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über eine weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen, schreiben die Forscher: "Wir warnen vor einer uneingeschränkten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten in der aktuellen Situation. Kinder könnten genauso infektiös sein wie Erwachsene." Für die Studie wurden 3.712 Proben im Zeitraum zwischen Ende Januar und April ausgewertet. Eine neutrale wissenschaftliche Begutachtung dieser Arbeit steht allerdings noch aus.
Bislang ist bekannt, dass sich Kinder ähnlich häufig anstecken wie Erwachsene, die meisten Infektionen bei ihnen angeblich aber keine Symptome hervorrufen. Inwieweit Kinder also für sich und andere Menschen ansteckend sind, hat bis zu der neuen Studie anscheinend niemand sonst erforscht. Aus England stammen aktuell auch Meldungen über eine Überreaktion des Immunsystems bei Kindern, teilt mir heute morgen noch über soziale Medien ein befreundeter Lehrer-Kollege aus Hastings mit. Dort hält man die Schulen weitgehend geschlossen, hat Schulabschlüsse ohne Prüfungen vergeben...
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Drosten fordert klare Handlungsempfehlungen
Die Studie könnte am nächsten Donnerstag also große Beachtung finden, wenn die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kanzlerin Merkel über weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen beraten. Wir werden sehen, ob anschließend Armin Laschet erneut davon berichten kann, wie harmonisch diese Beratung von Statten gehen konnte. Vielleicht fährt Laschet dann "wieder aus der Haut", was in Düsseldorf dann zumindest die Vertrauensfrage gegen Ministerin Gebauer zur Folge haben kann. Oder der Kanzler-Traum ist ausgeträumt, wenn Laschet sich weiterhin von Virologen und Experten "nichts sagen lassen will, was er selbst zu tun gedenkt" ...
Angesichts dessen, dass die Schulen inzwischen beinahe täglich sich widersprechende Mitteilungen des Ministeriums erhalten, und angeblich vor dem 6. Mai 2020 nichts wirklich entschieden werden kann, könnten die Lehrer die Zeit nutzen, sich in Sachen digitaler Bildung fit zu machen. Die Politiker, die nicht an den Gesprächen mit der Kanzlerin beteiligt sind, könnten ebenfalls nach vorne schauen, um zu lernen.
Dazu meint Stephan Leifeld, der Vorsitzende der Partei VORWÄRTS. LINKE ALTERNATIVE.
"Auch ohne einen Virus oder eine Grippe - ohne Klimastürme oder andere Katastrophen - ist die Zeit reif, für Systeme ortsunabhängigen Lernens und Arbeiten. Frontalunterricht sollte der Vergangenheit angehören! Lehrer, die seit Jahren keine Fortbildungen besuchen, müssen endlich eben dazu verpflichtet werden. Länder, die das weder strukturell fördern noch reglementieren, sind vom Wähler dazu dringend aufzufordern."
Autor:Stephan Leifeld aus Schermbeck | |
Webseite von Stephan Leifeld |
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