Nicht auszudenken, wenn das wahr wäre...
Armin Laschet wirft das Handtuch

Das zweite Jahr der Pandemie ist auch ein Super-Wahl-Jahr. Alleine gestern wurde in drei Bundesländern gewählt. Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben deutlich ihre Ministerpräsidenten bestätigt, wenn auch eine davon eine Frau ist. Malu Dreyer war sichtlich erleichtert gestern Abend im Fernsehen zu sehen. Doch ein Mann glänzte am selben Abend durch Abwesenheit. Dieser Mann ist auch nicht unter den Kameras aus dem Bild geschlichen. Er war schlicht nicht da: Armin Laschet. In der Stunde einer historischen Niederlage seiner Partei, war ausgerechnet der nicht da, der als Kopf dafür traditionell hinhalten muss. Andere Vorgänger im Amt des CDU-Parteivorsitzenden sind immer angetreten, haben Format gezeigt und Biss, auch bei Niederlagen gute Miene zum "bösen" Spiel gemacht... dabei ist nicht einmal Hessen gut gelaufen für die Union. Scholz, Habeck und andere Politiker zeigten ihre Freude sichtlich in diversen Talkshows, u.a. bei Anne Will. Laschet zeigt hingegen Schwäche. 

Es ist aus meiner Sicht sehr spannend, wie Laschet sich in Zeiten der Pandemie präsentiert. Auf der einen Seite liefert er am Beginn dieser gesellschaftlichen Krise mit "seinem" Experten Streek eine mutmaßliche falsche Studie in Heinsberg. Es gelingt Laschet nicht, eine klare Linie zu zeigen, Lockdown hin oder her. Der kleine Aachener trägt maximal zur Verunsicherung und Desinformation der Gesellschaft bei, finde ich, in dem er wankelmütig erst in den ersten Lockdown "bettelt" - um diesen dann nach fruchtlos kurzer Zeit mit einem politischen Manöver, welches durchaus "Salto mortale" genannt werden kann, alles rückgängig macht. Diese sinnlosen Maßnahmen und Ansprachen des Ministerpräsidenten, der bei einer Klinikeröffnung in Aachen zeigt, dass er nicht einmal eine Schutzmaske richtig tragen kann (und seine Nase rausgucken lässt, wie bei einem Corona-Leugner); schaden dem Ansehen des Möchtegern-Bundeskanzlers immer mehr.

So kann ich mir heute morgen richtig gut vorstellen, dass der Aachener mit dem honigprintensüßen Lächeln, noch am Mittag seinen Rückzug aus der Politik bekanntgeben wird. Löw hört auf, Gottschalk kommt irgendwie nicht zurück, Bohlen hat keine Lust mehr, Schalke spielt kraftlos ... und nun wirft Laschet hin. Könnte ja sein...

Wenn man sich anschaut, wie unser Land geführt wird, ist möglicherweise leicht erkennbar, dass die Verantwortung für die parteipolitische Führung weiterer Länder eine Nummer zu hoch ist. Auch bei der gestrigen Kommunalwahl in Hessen ist die CDU in vielen Gegenden abgestraft worden. Dabei kann Armin das nicht einmal auf den neuen Sinn des ersten Parteibuchstabens schieben. C means corruption... instead of Christian. Denn die Korruption, die möglicherweise strukturell in der von ihm geführten Partei verankert ist, um als Lobbyisten-Partei mit jahrzehntelang hohem Spendenaufkommen, war mit der neuerlichen Affäre zum Zeitpunkt der Briefwahlen in den drei Bundesländern noch garnicht bekannt. Also könnte demnach das "dicke" Ende für die Union noch kommen. Spätestens im September, wenn der Olaf bis dahin schafft, dass sich wirecard und andere Fehltritte seiner Partei nicht allzu sehr in die Öffentlichkeit zerren lassen, z.B. von der BILD-Zeitung, deren Klientel an Lesern aktuell arg gebeutelt werden. Da kann man beinahe für diese Zeitung hoffen, dass Lothar Matthäus der nächste Bundestrainer wird.

Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass Laschet gestern Abend nicht wusste, zu welchem Sender er hätte "gehen" sollen, seine Ahnungs- und Planungslosigkeit einzugestehen. Sein ewiges Grinsen hätte auch kaum zu den gestrigen Resultaten gepasst, ohne grüne Haare, weiße Schminke und einen übertrieben roten Mund. Allein, ein "Joker" der Union scheint Laschet nicht mehr zu sein. 

Wenn man sich also anschaut, wie unser Land geführt wird, sieht man deutlich die Männerfreundschaft zwischen Laschet und Wurstfabrikant Tönnies. Man kann erkennen, wie Gebauer die Kinder in die Schule zwingt, ohne versprochene Schnell-Tests diese Woche auch nur liefern zu können. Es ist traurig, wie wenig die anderen Landesminister zeigen, was sie dem Steuerzahler "wert" sind. Armin kann entweder die Flucht nach vorne antreten, indem er als Ministerpräsident zurücktritt, damit er mit wehenden Fahnen als Bundeskanzlerkandidat scheitert... oder sich auf das Land konzentrieren, um die Kanzlerkandidatur aufzugeben. In meiner Gedankenwelt hat Laschet seinen politischen Zenit überschritten - und wirft noch heute das sprichwörtliche Handtuch. 

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Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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