Neue Konzepte sollen bald greifen
Klimaschutz wird in Schermbeck groß geschrieben
Schermbeck. Klimaschutz bedeutet Verantwortung für das Leben zukünftiger Generationen zu übernehmen. Dieser Verantwortung hat sich der Rat der Gemeinde Schermbeck gestellt. Parallel zum Ausbau der Erneuerbaren Energien wurde bereits im Jahr 2012 ein integriertes Klimaschutzkonzept für eine zukünftig klimagerechtere Entwicklung der Gemeinde erarbeitet und beschlossen.
Kernstück des Konzeptes ist ein vielfältiges Maßnahmenpaket, welches nicht nur allgemeine Ziele, sondern auch Projekte beinhaltet, um lokal erzeugte Treibhausgase zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Das Konzept wurde durch ein externes Fachbüro entwickelt und im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung fortgeschrieben. Es ist auf der Internetseite der Gemeinde Schermbeck abrufbar (Rubrik Wirtschaft: Klimaschutz).
Umsetzung des Schermbecker Klimaschutzkonzeptes:
Die von der Gemeinde Schermbeck im Rahmen der sukzessiven Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes geschaffene Stelle für einen Klimaschutzmanager wird durch eine NKI-Förderung mit 90 Prozent über drei Jahre aus Bundesmitteln gefördert. Seit dem 15.08.2018 ist die Stelle durch Herrn Thomas Heer besetzt. Innerhalb der ersten beiden Jahre wurden von Herrn Heer unterschiedlichsten Projekte umgesetzt bzw. angestoßen. Seine gute Vernetzung innerhalb des Ortes zur Energiegenossenschaft, den Schulen, Unternehmen und der Bevölkerung ist dabei sehr hilfreich die vielfältigen Themen zielgruppenspezifisch näherbringen zu können.
Neben dieser strategischen, konzeptionellen Arbeit beschäftigt sich der Klimaschutzmanager mit einem bunten Strauß vielfältiger Maßnahmen: „Klimaschutz fängt nicht hier an und hört da auf. Es geht um Ernährung, Konsum, Mobilität, Energie und vieles mehr. Klimaschutzmanagement vernetzt diese Bereiche und zeigt Alternativlösungen auf.“ so Thomas Heer. Im Zuge der Klimanotstandsdebatte hat die Lokalpolitik zu Beginn des Jahres 2020 mehrheitlich beschlossen, von der Möglichkeit einer Anschlussförderung für weitere zwei Jahre mit 65-prozentiger Förderquote Gebrauch zu machen und die bereits begonnen Klimaschutzaktivitäten zu verstetigen bzw. zu intensivieren. Vor diesem Hintergrund bereitet die Verwaltung aktuell den neuen Förderantrag vor, der im Laufe dieses Sommers eingereicht werden soll.
Auch in das Thema der baulichen Entwicklung des Ortes ist der Klimaschutzmanager involviert. Aktuell wird unter seiner Federführung an einer Klimaschutzrichtlinie für Schermbecker Neubaugebiete gearbeitet. Dabei werden energetische, aber auch ökologische Themen, wie beispielsweise die Ausrichtung der Dächer für die optimale Nutzung von Solarenergie oder die Vermeidung von Schottergärten mit Blick auf zunehmende Extremwetterereignisse thematisiert.
Das Berufsfeld des Klimaschutzmanagements wird zunehmend in Kommunen eingesetzt, um die lokalen CO2-Emissionen zu reduzieren und den vielschichtigen Aufgabengebieten, die mit dem Thema Klimaschutz einhergehen, gerecht werden zu können. Noch im Jahre 2006 weitgehend unbekannt oder als Einzelphänomen in Vorbildstädten wie Heidelberg angesehen, wurden spätestens mit dem Start des Integrierten Energie- und Klimaprogramms (IEKP) der Bundesregierung im Jahre 2007 und der daraus resultierenden Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) im Rahmen eines auf dem europäischen Emissionshandel fußenden Förderprogramms zunehmend Klimaschutzmanagerinnen und -manager eingesetzt. Im Dezember 2019 ist das erste bundesweite Klimaschutzgesetzt in Kraft getreten und damit einhergehend neue Verbindlichkeiten für die Umsetzung von Klimaschutzaspekten. Spätestens jetzt sind viele Kommunen erleichtert entsprechende Fachkräfte eingestellt zu haben. 12 von 13 Kommunen im Kreis Wesel beschäftigen aktuell eine Klimaschutzmanagerin bzw. einen Klimaschutzmanager – zum Teil in einem entfristeten Arbeitsverhältnis ohne Förderung. In den meisten Fällen machen sich vor allem die naturaffinen Parteien für eine Schaffung bzw. Etablierung einer Klimaschutzstelle stark: Schermbeck stellt in dieser Hinsicht eine kreisweite Ausnahme dar.
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