Gut durchgeschleust
Auf der Brücke der Schleuse Friedrichsfeld (Kreis Wesel) sah ich interessiert, wie die Reparaturarbeiten an der kleinen Schleusenkammer langsam zu Ende gehen.
Mehr als zwei Jahre ist die Schleuse schon gesperrt mit Schiffswartezeiten von 24 Stunden, und es sind wenig Liegeplätze vorhanden.
Für manche Schiffer ist das ein teures Problem, da sie ihre Besatzung während der Wartezeiten weiter bezahlen und ihre Liefertermine einhalten müssen.
Die Sanierung der Schleuse kostet ca. 7 Millionen EUR und soll Mitte November 2015 wieder eröffnet werden.
Täglich steuern ca. 120 Schiffe durch den Wesel-Datteln-Kanal und passieren dabei die Schleuse als Tor vom Rhein kommend ins Kanalnetz Richtung Ruhrgebiet. Sie ist somit die am stärksten frequentierte Schleuse des westdeutschen Kanalnetzes.
Die Geschwindigkeit fürs Durchschleusen beträgt 30 Minuten, bei der kleinen Schleuse die Hälfte. Die Schiffe müssen bei mittlerem Wasserstand einen Höhenunterschied von ca. 8 Metern überwinden.
Bei der bis zu 60 Kilometer langen Strecke bis zur Anschlussstelle in Datteln sind 6 Staustufen zu durchfahren.
Von 1915-1931 wurde der Wesel-Datteln-Kanal zur Entlastung des Rhein-Herne-Kanals gebaut.
Und Schleusenromantik gibt es nur noch bei den Besuchern, da bei der hoch technisierten Arbeit diese Zeit längst vorbei und der direkte Kontakt zu den Schiffern nicht mehr so wie vor 30 Jahren ist.
Autor:Elisabeth Jagusch aus Schermbeck |
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