Absage des Gourmetfestes überrascht und führt zu Bedauern
Schermbeck. Die Absage des Gourmetfestes „Schermbeck genießen“ hat in der Gemeinde überrascht und ist mit großem Bedauern aufgenommen worden.
Wie berichtet, haben Winfried und Oliver Wirtz das Fest abgesagt, weil es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen sei, die nötige Teilnehmerzahl für das Fest zu gewinnen. Man habe die nötige Zahl „fast sicher gehabt“, sagt Oliver Wirtz. Aber leider habe es kurzfristig doch noch eine Absage gegeben. „Das ist sehr, sehr schade“, sagte er über die Entscheidung, die er und sein Vater getroffen haben.
"Viele wollen es nicht glauben"
„Viele wollen es nicht glauben“, fasst er die Reaktionen auf die Absage zusammen. Über 15 Jahre habe seine Familie „viel Herzblut“ in diese Veranstaltung investiert. „Aber die Zahlen müssen passen.“ Daher sei es angesichts der schwierigen Finanzierung nötig gewesen, „die Reißleine zu ziehen“. Zu den wetterbedingten Umsatzausfällen der Teilnehmer komme erheblicher Aufwand, der für Personalkosten und die Leihgebühren für das Küchen-Equipment anfällt, ergänzt Winfried Wirtz.
Er und Sohn Oliver haben viel Material für das Fest gekauft. Es fülle ein 120 Quadratmeter großes Lager, so Oliver Wirtz. „Die ersten Angebote sind da“, das Material zu kaufen. Ob es im kommenden Jahr einen erneuten Versuch für „Schermbeck genießen“ geben wird, vermag Wirtz nicht abzuschätzen. Er möchte sich auf seine Agentur konzentrieren.
Großes Bedauern bei der Gemeinde
„Wir bedauern das äußerst“, sagt Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch. Dieses Aus sei mit „negativen Auswirkungen verbunden“. Die Veranstaltung habe Schermbeck in der Region und darüber hinaus bekannt gemacht. Das Fest habe den Restaurants und Hotels sowie dem Einzelhandel im Ort, zumal in Kombination mit dem Sommerstraßenfest, gut getan. Da das Fest bereits in etlichen Veranstaltungskalender terminiert war, habe die Absage die Gemeinde „kalt erwischt“, so Koch weiter.
Die Gemeinde habe viele Dinge rund um die Organisation beigetragen. Diese und der Großteil der Politik hätten hinter dem Fest gestanden und entschieden, keine Standgebühren zu erheben. In den vergangenen Jahren hatte es Diskussionen in diese Richtung und Vergleiche mit dem Trödelmarkt auf dem Rathausparkplatz gegeben.
Es werde jetzt darum gehen, so der Wirtschaftsförderer, Gespräche in Richtung einer Fortsetzung zu führen. Vielleicht lasse sich mit dem Marketingverein etwas anpacken, nennt Koch eine Idee. Die Absage sei aber „jetzt richtig schlimm“.
Für Bürgermeister Mike Rexforth ist diese eine "Katastrophe". Es gehe jetzt darum, die Kräfte zu bündeln, um diese große Lücke zu schließen.
"Schade für den Ort, aber absolut nachvollziehbar"
"Es ist schade für den Ort, aber absolut nachvollziehbar", sagt Wolfgang Lensing, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, über die Entscheidung. Wenn es nicht gelinge, die Qualität einer Veranstaltung zu halten, weil die Gastronomen fehlen, bleibe kaum eine andere Wahl. Es werde jetzt darum gehen zu versuchen, im nächsten Jahr eine ähnlich attraktive Veranstaltung auf die Beine zu stellen, blickt Lensing voraus. In diesem Jahr sei das nicht mehr möglich, ist er überzeugt.
"Das ist auch ein deutlicher Verlust für die Kaufmannschaft", stellt er fest. Das parallel von der WG organisierte Sommerstraßenfest habe deutlich von "Schermbeck genießen" profitiert. Auch ein, zwei Wochen nach dem Fest habe es höhere Umsätze gegeben, schildert er eine Erfahrung der Kaufleute. Auch diese Nachwirkung fällt erstmal weg.
Autor:Andreas Rentel aus Schermbeck |
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