Unterstützung gesucht
„Volle Tonne“ für alle Grundschulkinder
Mit der Initiative „Volle Tonne“ bringt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen e.V. ein neues Unterstützungsprojekt für Kinder im Grundschulalter an den Start. Es geht um Erst- bis Viertklässler an Grund- und Förderschulen, in deren Tornistern und Etuis Lücken klaffen, weil Stifte, Malkasten oder Zirkel fehlen. „Volle Tonne“ will Abhilfe schaffen, bevor Bildungsnachteile entstehen.
Die betroffenen Kinder sollen schnell und von anderen unbemerkt das fehlende Schulmaterial erhalten. Der SkF setzt bei der Finanzierung auf Spenden der Menschen in Recklinghausen. Die „Dördelmann-Stappert-Stiftung“ hat den Anfang gemacht und ermöglichte so den Start von „Volle Tonne“ zum neuen Schuljahr.
Gute Bildung kostet bekanntlich Geld. Die SkF-Initiative „Volle Tonne“ will allen Kindern die gleichen Bildungschancen geben, unabhängig von sozialer Herkunft oder finanziellen Möglichkeiten. „Ich begrüße die Aktion sehr“, sagt SkF-Vorsitzende Jutta Beeking. „Insbesondere freute es mich, dass wir mit dem neuen Projekt nicht nur die Ganztagskinder erreichen wollen, sondern alle Mädchen und Jungen in der Schule.“ Im Blick genommen werden die Grund- und Förderschulen in Süd, Hochlarmark, Hillerheide und Speckhorn, denn dort betreut der SkF im Auftrag der Stadt den Offenen Ganztag (OGS).
Oft fehlen einfache Dinge
Mädchen und Jungen in der Schule fehlt es häufig an einfachsten Dingen wie
- Bleistift, Radiergummi, Anspitzer, Schere, Klebestift oder Malblock.
- Es mangelt an Schnellheftern in verschiedenen Farben, um sie leicht voneinander unterschieden zu können.
- Ständig laufen Füller aus und manche Zirkel sind ebenfalls von minderer Qualität, sodass sie schnell auseinanderbrechen.
Das alles hat Folgen: Die Kinder können ihre Aufgaben nicht oder nur mangelhaft erledigen. Die Lernentwicklung gerät ins Stocken und die Kinder verlieren die Freude am Lernen. Im schlimmsten Fall werden Kinder in der Klasse stigmatisiert. „Die kostenfreie Überlassung von Stiften, Farbkästen, Schreibartikeln und Büchern ist daher wichtig. Denn die Ausstattung einzelner unterscheidet sich dann durch nichts von der anderer Kinder. Dies hilft, eine Ausgrenzung von vornherein zu verhindern“, sagt Giancarlo Cillis, Geschäftsführer des SkF Recklinghausen.
„Volle Tonne“ ist breit aufgestellt. Nicht nur die OGS-Mitarbeitenden schauen nach zu kurzen Buntstiften und löchrigen Schultornistern, die ersetzt werden müssen. „Volle Tonne“ hat den ganzen Tag der Kinder in der Schule im Blick, damit möglichst schnell und umfassend reagiert werden kann. Am Morgen im Unterricht halten die Lehrkräfte ihre Augen auf. Auch die Mitarbeitenden in der Schulsozialarbeit sollen Unterstützungsbedarf melden.
„Die Fachleute in der Schulsozialarbeit haben Kontakt in die Familien und so einen noch besseren Blick auf die gesamte Situation, in der Kinder leben“, weiß Anne Kube, Koordinatorin des Offenen Ganztags an der Grundschule Im Reitwinkel. Sowohl in der Schule als auch im Offenen-Ganztagsbereich werden Lager mit Schulmaterial angelegt. „Wenn irgendetwas fehlt, kann es sofort ergänzt, und wenn etwas defekt ist, ausgetauscht werden“, stellt Jennifer Niehöfer den Vorteil heraus.
Tablets fürs Home-Schooling
Bei Bedarf können Kinder auch ein Tablet erhalten. Im vergangenen Jahr spendete das Hochlarer Unternehmer-Ehepaar Petra Bischoff-Hans und Rainer Hans 79 Tablets an den SkF. Nicht alle Geräte sind bisher ausgegeben worden. Die Tablets helfen vor allem beim Home-Schooling. Grundschüler können aber auch mittels Lernspiele erste digitale Kompetenzen erwerben. Beim Wechsel auf weiterführende Schulen werden diese oft schon vorausgesetzt.
„Volle Tonne“ findet in den Schulleitungen große Zustimmung. „Es ist sehr hilfreich, dass die Lehrkräfte auf das Material zurückgreifen können“, sagt Brigitte Ott, die die Grundschule an der Marienstraße leitet. „Dadurch können alle Kinder und Lehrer zeitgleich mit der Arbeit beginnen und es entsteht kein Leerlauf.“
Stiftung finanziert Startphase
Das neueste SkF-Projekt für Kinder aus bedürftigen Familien startete jetzt nach den Sommerferien dank der Anschubfinanzierung eines weiteren Recklinghäuser Ehepaares. Adelheid Dördelmann-Stappert und Hubert Stappert spenden 5.000 Euro aus ihrer nach ihnen benannten Verbrauchsstiftung, der „Dördelmann-Stappert-Stiftung“. Mit der Stiftung fördert das Ehepaar seit 2018 die Bildung und Erziehung von jungen Menschen. Das gesamte Stiftungsvermögen und die darauf entfallenen Zinsen werden zur „Hilfe für Kinder und ihre Mütter beziehungsweise Eltern in schwierigen Lebensbedingungen in der Stadt Recklinghausen“ eingesetzt, wie es in der Stiftungsurkunde steht.
Info:
Helfen Sie mit, damit alle Kinder die gleichen Bildungschancen haben, und unterstützen Sie die Aktion „Volle Tonne“, Spendenkonto beim SkF Recklinghausen, Stichwort: „Volle Tonne“, IBAN DE77 4264 0048 0528 7545 01, bei der Commerzbank RE.
Autor:Michael Richter aus Recklinghausen |
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