Corona-Pandemie im Kreis Recklinghausen
Initiative "Corona-Tote sichtbar machen" zündet Kerzen an
Die Tagesthemen haben bereits darüber berichtet. Das Heute-Journal auch, viele Tageszeitungen bundesweit ebenfalls. Und auch die britische Presse ist auf die Initiative aufmerksam geworden: Am 6. Dezember 2020 startete ein Künstlerprojekt mit dem Titel „Corona-Tote sichtbar machen“ von Christian Y. Schmidt in Berlin.
Seit mehr als einem Jahr sterben viel zu viele Menschen an Covid19 - und ein Ende ist nicht abzusehen – auch wenn die Infektionszahlen zurückgehen. Es erscheinen kaum Porträts der Gestorbenen. Nur wenige kennen ihre Namen, wissen, wer sie waren und wie sie gelebt haben. Die Toten bleiben häufig abstrakt und unsichtbar. Und die Trauer auf den Friedhöfen ist aufgrund der hohen Beschränkungen ebenfalls stark eingeschränkt.
Das Team von KwieKIRCHE – dem kirchlichen Bürgerfunkmagazin auf Radio Vest – schließt sich für Recklinghausen dieser bundesweiten Aktion an. Ab dem 7.Februar sollen an jedem Sonntag ab 17 Uhr auf den Stufen der St. Markus Kirche Recklinghausen (Westerholter Weg) Kerzen aufgestellt werden – in Gedenken an die bisher mehr als 50.000 Covid-19-Toten in Deutschland.
„Recklinghausen führt mit mehr als 120 Todesfällen die Traurige Top 10 des Kreises Recklinghausen an. Wir wollen auch besonders dieser Personen Gedenken. Und ein Ort direkt an einer Kirche ist dafür bestens geeignet.“, so Oliver Kelch, der die Initiative nun startet. Wir haben diesen Ort bewusst gewählt. Der Westerholter Weg ist eine stark frequentierte Straße, man kann dennoch direkt davor kurz anhalten ohne andere Verkehrsteilnehmer zu behindern. Aussteigen, Kerze anzünden, vielleicht im Gebet kurz verweilen, weiterfahren.“, so Kelch weiter. Die Propsteipfarrei St. Peter ist dankbar für diese Aktion. Für das stille Gebet steht die St.-Markus-Kirche bis 19 Uhr ebenfalls zur Verfügung.
Jeder kann mitmachen und eine Kerze dazu stellen. Ein Schild, welches vor Ort angebracht wird, informiert über die Aktion und die aktuellen Fallzahlen. „Es wäre wünschenswert, wenn diese Kerzen-Aktion nicht zu lange andauert, aber wir befürchten, es werden noch Wochen und Monate vergehen, bis wieder Normalität einkehrt und wir sagen können, das Virus besieht zu haben.“, so Kelch abschließend.
Autor:Oliver Kelch aus Recklinghausen |
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