Neue Loge in Recklinghausen
Freimaurerinnen fassen Fuß im Vest
Foto: Freuen sich über die Gründung des Vereins „Freimaurerinnenloge Licht bei der Nacht“ (v.l.): Silke Laufkötter und Felicitas Thiele
„Freimaurerinnenloge Licht bei der Nacht“ heißt der Verein, den acht Frauen jetzt in Recklinghausen gegründet haben. Damit haben sie einen Meilenstein erreicht auf ihrem Weg zum Ziel, eine Freimaurerinnenloge im Vest zu installieren. Diese soll nächsten Sommer offiziell die Arbeit aufnehmen.
Mit der Namensgebung „Licht bei der Nacht“ möchten die Freimaurerinnen ihre Verbundenheit zur Region zum Ausdruck bringen und die Frauen im Vest ansprechen. „Zudem ist die Lichtsymbolik ein wesentlicher Bestandteil der Freimaurerei“, erklärt Felicitas Thiele, die erste Vorsitzende des Vereins. „So sprechen wir beispielsweise von einer Lichteinbringung, wenn die Frauen-Großloge von Deutschland eine neue Loge in Arbeit setzt.“
Frauen-Großloge besteht
seit 40 Jahren
Über dreißig Freimaurerinnenlogen sind derzeit in Deutschland in der Frauen-Großloge organisiert, die dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen als Dachverband gefeiert hat. Sie alle eint das gleiche Ziel: an sich selbst zu arbeiten, um ein besserer Mensch zu werden, der ethisch handelt und dadurch positiv in die Gesellschaft hineinwirkt. Sie möchten mehr Menschlichkeit in diese Welt bringen. Demgemäß ist der Zweck des frisch gegründeten Vereins laut der Satzung auch die „Förderung der Humanität durch Verbreitung von in wissenschaftlicher Erkenntnis und Erfahrung begründeter ethischer Werte und versteht sich als Einrichtung der Bildung erwachsener Menschen“.
Wie sieht dies in der Praxis aus? Einen Eindruck davon können interessierte Frauen auf den Gästeabenden erhalten. Jeden zweiten Mittwoch im Monat laden die Freimaurerinnen in die Räumlichkeiten der Freimaurerloge „Zur Weltbruderkette im Vest“ ein, die die Recklinghäuser Männerloge den Frauen unterstützend zur Verfügung stellt. Im Zentrum des Abends steht jeweils ein Vortrag zu Themen wie Toleranz, Freiheit, Diversität oder Selbsterkenntnis. Darüber tauschen sich die Frauen im Anschluss aus. Und genau darum geht es, um den Austausch. Jede lässt jede ausreden, jede kann ihre Meinung frei äußern. Es geht nicht darum, jemanden von etwas zu überzeugen, sondern Impulse zu geben, zum Nachdenken anzuregen, andere Perspektiven aufzuzeigen. Zum Abschluss des Abends haben die Gäste dann die Möglichkeit, Fragen zur Freimaurerei zu stellen, denn das Logenleben besteht schließlich nicht nur aus Gästeabenden mit Vorträgen.
Geheimnis Freimaurerei?
Was hat es mit den Ritualen auf sich? Wieso wirkt die Freimaurerei so geheimnisvoll? Warum gibt es eine bedingungslose Verschwiegenheit? Diese Fragen beantworten die Freimaurerinnen, soweit ihnen dies möglich ist. Die Frage, wer Freimaurerin werden kann, ist hingegen ganz einfach zu beantworten: jede freie Frau. Alter, Beruf, Glaube oder ethnische Zugehörigkeit spielen überhaupt keine Rolle. So sind die acht Frauen, die die „Freimaurerinnenloge Licht bei der Nacht“ gegründet haben, denn auch ein bunter Haufen: Das Altersspektrum beispielsweise reicht von 33 bis 76 Jahren. Die meisten kommen aus dem Kreis Recklinghausen, aber auch Schwestern – so nennen sich die Freimaurerinnen untereinander – aus Bochum und Drensteinfurt unterstützen den Verein.
Angebot an alle Frauen im Vest
„Wir sind ganz normale Menschen“, sagt Silke Laufkötter, zweite Vorsitzende des Vereins. „Und wir freuen uns über jede interessierte Frau.“ Die „Freimaurerinnenloge Licht bei der Nacht“ ist ein Angebot an alle Frauen im Vest. Wer Interesse daran hat, kann gerne zu den Gästeabenden kommen. Der nächste findet am 14. September um 19.30 Uhr statt. Um eine vorherige Kontaktaufnahme unter recklinghausen@freimaurerinnen.de wird gebeten.
Autor:Christian Laufkötter aus Recklinghausen |
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