Dialog zwischen den Menschen fördern

Der Verkehrsverein Suderwich-Essel mit (v.l.) Kassenwart Volker Kühn, Schriftführerin Beate Kühn, Vorsitzender Horst Huckels und Geschäftsführer Friedel Hundt. Die Vier stehen vor dem historischen Verwaltungsgebäude am alten Suderwicher Bahnhof der Familie Isselstein, die den Verkehrsverein 1926 gründete. Foto: Rolke
  • Der Verkehrsverein Suderwich-Essel mit (v.l.) Kassenwart Volker Kühn, Schriftführerin Beate Kühn, Vorsitzender Horst Huckels und Geschäftsführer Friedel Hundt. Die Vier stehen vor dem historischen Verwaltungsgebäude am alten Suderwicher Bahnhof der Familie Isselstein, die den Verkehrsverein 1926 gründete. Foto: Rolke
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Als Suderwich 1926 in die Stadtgemeinschaft Recklinghausen eintrat, gründete sich auch der Verkehrsverein Suderwich-Essel. Damals vertrat der Verein die Interessen der Bürger gegenüber der Stadt. Und an diesem Prinzip hat sich bis heute nichts geändert.
„Der Verkehrsverein hat nichts mit Reisen zu tun“, lacht der Vorsitzende Horst Huckels. „Es geht vielmehr um das Verkehren der Menschen untereinander und darum, in einen Dialog zu treten. Damals wie heute vermitteln wir zwischen den Menschen der Stadtteile Suderwich und Essel und der Politik.“ Der Verkehrsverein arbeitet also an lokalen Problemen. Zurzeit beschäftigen sich die Mitglieder unter anderem mit der Brandheide, dem Naherholungsgebiet in Suderwich. Hier will die Emschergenossenschaft bauen. Der Verkehrsverein setzt sich für den Erhalt des Erholungs- und Waldgebiets ein.
Doch das ist nicht das einzige Projekt: „Wir wollen zum Beispiel so schöne und wichtige Einrichtungen wie das Naturfreibad in Suderwich erhalten“, erklärt Schriftführerin Beate Kühn. „Die Politik nimmt immer mehr Kürzungen vor und an vielen Stellen springen wir vom Verkehrsverein dann ein.“ Diese Arbeit geht dabei über die Vermittlungsfunktion und Gespräche hinaus: Die Mitglieder des Vereins nehmen auch schon mal selbst eine Schaufel in die Hand und arbeiten ehrenamtlich für ihren Stadtteil.
So wurden zuletzt von der Politik an Weihnachtsbäumen gespart: „Es gab lange die Tradition, dass zu Weihnachten in Suderwich an historischen Orten Bäume aufgestellt wurden. Dafür fehlten aber zuletzt die finanziellen Mittel und so nahmen wir uns der Sache an“, meint Kassenwart Volker Kühn. So gingen die Mitglieder mit einem Förster in den Wald, fällten selbst die Bäume und stellten sie auf. An solchen Aktionen kann man sehen, wie wichtig der Verein für die Stadtteile Suderwich und Essel ist.Früher hieß der Verein noch „Verkehrsverschönerungsverein“. Doch der Zusatz „Verschönerung“ wurde dann in den 70er Jahren weggelassen: „Man wollte weg von dem Image, dass man ab und zu ein paar Blumen pflanzt. Es sind andere Aufgaben wichtiger geworden“, meint Horst Huckels. Und diese Aufgaben reichen von der Kontaktpflege zur Politik, über das Erinnern an historische Fakten bis hin zur Koordinierung der Vereine Suderwichs untereinander. Die Koordination der Vereine ist dabei ein zentrales Merkmal. Wenn ein Fest in Suderwich ausgerichtet wird, müssen sich schließlich viele Vereine an der Organisation beteiligen.
„Und genau da kommen wir dann ins Spiel. Wir koordinieren die Arbeiten der einzelnen Stellen und gehen dann auch schon mal selbst hinter den Grill, um die Würstchen zu wenden“, lächelt Beate Kühn. Inzwischen hat der Verein 522 Mitglieder - Tendenz steigend. Die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder ist bei den Suderwichern gern gesehen. Und das merkt man auch daran, dass alle an einem Strang ziehen, wenn es um etwas geht. „Wir haben in Suderwich zum Glück ein intaktes Vereinsleben. Das zeichnet uns als Stadtteil aus. Wir halten alle zusammen und alle Vereine bringen sich ein“, nickt Friedel Hundt.
Klar ist, dass der Verkehrsverein Suderwich-Essel immer viel Arbeit hat. Oft erinnert die ehreamtliche Tätigkeit sogar an einen Vollzeitjob. Doch Spaß macht es allen Mitgliedern, für ihren Stadtteil aktiv zu sein. „Sonst wäre unser Vorsitzender Horst Huckels nicht schon seit 1980 aktiv dabei“, lächelt Beate Kühn.

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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