BSV Recklinghausen setzt sich für Bildung ein

Der Briefmarkensammler-Verein Recklinghausen e. V. versteht sich als ein lebendiger, aktiver Bestandteil der Gesellschaft seiner Stadt. Dies spiegelt sich in seinen zahlreichen, vielfäl-tigen Veranstaltungen und Aktivitäten wider. Neben philatelistischen Veranstaltungen – Tauschtage, Vestische Briefmarkenbörse und Ausstellungen – setzt sich der Verein in seiner Stadt auch für Bildung ein, wie dies folgende zwei Beispiele zeigen:

Am 2. März 2010 stellte Ewald Zmarsly, der Erste Vorsitzende des Vereins, eine Ratspetition gemäß § 24 Gemeindeordnung NRW. Hierbei ging es um die Erweiterung der Öffnungszeiten der Zweigstelle im Stadtteil Süd – in der der BSV seit 2003 den Jahresabschluss des Wettbewerbs „Kinder malen ihre Briefmarken“ mit Ausstellung durchführt – auf die Ferienzeit im Sommer. Als Gründe wurden genannt, dass die Büchereizweigstelle ein wichtiger Ort der Bildung, Information und Kommunikation für zahlreiche Menschen in dem und angrenzenden Stadtteilen ist, die nicht in den Urlaub fahren. Am 22. März wurde der Antrag vom Rat an den Ausschuss für Kulturpflege und Weiterbildung verwiesen, dem Ewald Zmarsly als sachkundiger Bürger (stimmberechtigtes Mitglied) angehört. Die Verwaltung wurde vom Ausschuss einstimmig beauftragt, Möglichkeiten zur Verlängerung der Öffnungszeiten auszuarbeiten. Der Plan der Verwaltung über die Öffnung der Zweigstelle an den letzten drei Dienstagen der Sommerferien wurde in der Ratssitzung am 28. Juni beschlossen. An diesen drei genannten Tagen (10., 17. und 24. August) führte der BSV Recklinghausen im Rahmen der Ferienaktion die Veranstaltung „Spielend lernen mit Briefmarken“ in der Zweigstelle durch.

Seit dem 6. September 2010 bietet der BSV Recklinghausen an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule – einer Realschule – montagnachmittags die AG „Briefmarken“ als Unterrichtsfach an. Sie fängt damit an, dass die Schüler (sie besuchen die 5. Klasse) Briefmarken aus einer Wühlkiste suchen, die sie selbstverständlich behalten dürfen. Nun werden die auf den Marken be-findlichen Landesbezeichnungen in eine Tabelle eingetragen. Die Schüler stellen so u. a. fest, dass es Länder mit mehreren Amtssprachen gibt. Außerdem erfahren sie, dass andere Alphabete und Schriftarten existieren. Daneben werden die jeweiligen Landesbezeichnungen auf Deutsch geschrieben. Anschließend werden diese Länder im Atlas gesucht. Als weitere Ergänzungen erfolgen nun die Eintragungen der entsprechenden Hauptstädte und Nationalflaggen. Zu jedem Land werden einige charakteristische Begriffe notiert. Die Länder werden ih-ren Kontinenten zugeordnet, dessen geografische Grenzen aufgezeigt werden. Später werden Briefmarken nach Motiven, d. h. thematisch behandelt. Dabei lernen die Schüler einiges über Erdkunde, Geschichte, Natur, Technik und wichtige Personen. Die Betreuung erfolgt offiziell durch Wolfgang Menne (stellv. Vorsitzender) und Ewald Zmarsly (Erster Vorsitzende). Ute Backenstoss (Schriftführerin und Jugendbeauftragte) unterstützt bei Bedarf den Unterricht. Der Verein dankt Ludger Schulte, einem Lehrer dieser Schule, für die Kontaktaufnahme. Sein Sohn Henrik besucht die 6. Klasse dieser Schule und ist unser jüngstes Vereinsmitglied. Er trat auf der Jahreshauptversammlung 2009 im Alter von zehn Jahren dem BSV bei.