Osterkrippe in der St. Suitbert- Kirche nach einem Jahr Pause wieder zu sehen

Krippenbauer Josef Schäfers (l.) und Künstler Fred Voß mit dem Grabgewölbe vor den Gemälden. Foto: Pospiech
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Da steht sie wieder, die Osterkrippe in der Kirche St. Suitbert in Recklinghausen-Hochlar. Ein Jahr lang mussten die Gemeindemitglieder auf ihre lieb gewonnene Tradition aufgrund des Umbaus ihrer Kirche verzichten. Pünktlich zu Ostern kann die Gemeinde St. Suitbert der Pfarrei St. Katharina diesen seltenen Osterbrauch wieder aufleben lassen.
„Eine Weihnachtskrippe kennt ja jeder, doch die Tradition der Osterkrippe pflegt man eigentlich nur in Bayern“, erläutert Krippenbauer Josef Schäfers. Seit 1981 baut der 80-Jährige alle Krippen in der St. Suitbert Gemeinde. „Vor sechs Jahren sprach mich der damalige Pfarrer Siegfried Hose an und bat mich, eine Osterkrippe nach bayrischem Vorbild zu bauen“, erzählt der gelernte Zimmermann.
„Die Osterkrippe zeigt mehrere Stationen Jesu auf seinem Weg zum Kreuz bis hin zur Auferstehung,“ so Josef Schäfers. Jetzt, nach dem Umbau der Kirche, wird in der Gemeinde St. Suitbert die so genannte Osterkrippe neu gestaltet und an neuer Stelle aufgebaut. Als Standort wurde der Platz hinter dem Altar gewählt.
Hier werden mehrere Stationen dargestellt. Doch bis es soweit war, waren wochenlange akribische Vorbereitungen notwendig. Josef Schäfers zimmerte kleine Häuser aus Holz und strich sie weiß an. Die Kreuze entlang des Kreuzweges wurden fertig gestellt, ebenso so wie das dunkle Grabgewölbe.
Gemeinsam mit Uwe Knaak, Franz-Josef Paffenholz und Helmut Webelsiep gestaltete Josef Schäfers eine plastische Landschaft mit verschiedenen Bereichen direkt hinter dem Altar. Als erste Station ist nun der bejubelte Einzug Jesus am Palmsonntag in Jerusalem zu sehen. Die nächste Szene zeigt das Abendmahl mit seinen Jüngern am Gründonnerstag. Es folgt der Todestag Jesus am Karfreitag mit der Kreuzigung und der Grablegung. Zu Ostern wird die Auferstehung dargestellt. „Das Besondere an der Krippe ist, das die Figuren erstmals am Palmsonntag aufgestellt werden und an jedem Tag ihren Standort wechseln“, betont Krippenbauer Josef Schäfers.
„Besucher können dann die Altarinsel betreten und das wechselnde Krippenbild betrachten.“ Eine weitere Besonderheit in diesem Jahr ist, dass die Krippe sozusagen in 3-D zu sehen ist. Der Künstler Fred Voß, der in Hochlar wohnt und in Marl eine Kunstschule führt, gestaltete ein riesiges modernes Triptychon. Das Gemälde aus drei 1,50 mal 2,20 Metern großen Einzelbildern bildet den Hintergrund der Osterkrippe und spiegelt das Geschehen malerisch wieder.
„Die Größe der Bilder war für mich eine richtige Herausforderung“, gesteht der Recklinghäuser Künstler, der sich bisher nur auf kleinere Formate beschränkte. „Auch bei der Gestaltung beschritt ich ganz neue Wege“, unterstreicht der 62-Jährige. „Die einzelnen Szenen sind - anders als in Kirchen sonst üblich - ganz modern dargestellt.
Das bedeutet Jesus wird nicht inmitten von drei Kreuzen, sondern allein am Kreuz dargestellt und erscheint immer im Licht.“ Nicht nur mit der Osterkrippe, auch in der Liturgie geht man in der Kirche St. Suitbert neue Wege. Galt die Karfreitags-Liturgie früher als zu schwer für Kinder, lädt man jetzt gerade Familien mit Kindern ab fünf Jahren zur Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu ein. Gemäß dem Motto: „Wer am Palmsonntag und Karfreitag die Osterkrippe besucht, kann sich über Ostern umso mehr über die Auferstehung Jesu freuen.“

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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