Ökoprofit – ökologische Maßnahmen bringen ökonomische Vorteile
Am 8. Februar fand in der VHS Recklinghausen eine Podiumsdiskussion zum Thema „Ökoprofit“ satt. Die Veranstaltung erfolgte in Kooperation mit der Lokalen Agenda 21 Recklinghausen. Bei Ökoprofit geht es um eine gemeinsame Aktion zwischen Kommunen bzw. Landkreisen mit der örtlichen Wirtschaft.
Für die Arbeit in der Lokalen Agenda 21 braucht man einen langen Atem, denn es gilt, dicke Bretter zu bohren. Dies zeigte sich bei diesem Thema sehr deutlich. Das Fachforum Nachhaltige Stadtentwicklung setzte sich seit über zehn Jahren für die Teilnahme Recklinghausens an Ökoprofit ein. Wilhelm Neurohr, der beruflich im Kreis Recklinghausen u. a. Ökoprofit begleitet, war bis zum 8. Oktober 2002 Sprecher des Fachforums. Sein Nachfolger als Forumsprecher Ewald Zmarsly setzte sich ebenfalls für dieses Thema ein. Auf seine Initiative wurde die Teilnahme Recklinghausens ins Kommunalwahlprogramm der SPD aufgenommen. Nun ist es endlich so weit. Birgit Sinhuber-Schotte, städtische Oberbaurätin und beim Projekt Umweltmanagement ist bei der Stadt für Ökoprofit zuständig. Es sind u. a. ihrem Engagement sowie ihrer Ausdauer und Überzeugungsarbeit zu verdanken, dass die Stadt Recklinghausen an Ökoprofit teilnimmt.
Die Podiumsdiskussion diente zur Information und Werbung für die Aktion Ökoprofit. Kerstin Weber (VHS) begrüßte die Teilnehmer und Gäste der Podiumsdiskussion. Die Moderation übernahm Birgit Sinhuber-Schotte. Zu Beginn informierte Gudrun Engelhardt von B.A.U.M. Consult GmbH, die Ökoprofit begleitet. Die teilnehmenden Unternehmen und Einrichtungen – z. B. Krankenhäuser, Altenheime – erfahren durch B.A.U.M. Consult, welche Maßnahmen sie im Bereich Ökologie ergreifen müssen, damit sie finanzielle Vorteile erzielen. Hierzu zählen effiziente Nutzung von Energie, Einsparung von Ressourcen und Verringerung von Abfällen und Emissionen. Hinzu kommt eine Schulung der Mitarbeiter. Der von den Teilnehmern erbrachte Aufwand und die Kosten an der Teilnahme von Ökoprofit sind vergleichsweise zu anderen Zertifikaten gering, sodass auch kleine und mittlere Unternehmen und Einrichtungen teilnehmen können. Dies bestätigten Josef Möller (Inhaber der Recklinghäuser Saftkelterei Möller, die vor einigen Jahren an Ökoprofit teilnahm) und sein Mitarbeiter Kai Lukas-Nülle. Viele Maßnahmen, die von B.A.U.M. Consult-Mitarbeitern aufgezeigt wurden, sahen sie und die Mitarbeiter von der Saftkelterei Möller aufgrund von Betriebsblindheit nicht, teilte Herr Lukas-Nülle mit. Er und Herr Möller nannten die finanziellen Vorteile, die durch Ökoprofit erzielt wurden. Ebenfalls positiv wurde von Herrn Möller die Beteiligung der Mitarbeiter bei Vorschlägen genannt. Dies führt zur Motivation der Mitarbeiter, die sich dadurch besser mit ihrem Betrieb identifizieren. Auf diese Weise und durch die finanziellen Vorteile für die Einrichtung werden Beiträge zur sozialen Gerechtigkeit geleistet. Ewald Zmarsly berichtete über den langjährigen Einsatz des Fachforums Nachhaltige Stadtentwicklung für Ökoprofit. Der Grund hierfür ist, dass die Agenda 21 – die vor 20 Jahren auf der UN-Konferenz in Rio de Janeiro beschlossen wurde – der Fahrplan zur nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung für das 21. Jahrhundert auf den Gebieten Ökonomie, Ökologie und Soziales ist. Es bestehen daher große Schnittmengen zwischen (Lokaler) Agenda 21 und Ökoprofit.
Unternehmen und Einrichtungen, die bei Ökoprofit teilnehmen möchten, sollen sich bei Frau Birgit Sinhuber-Schotte, Tel. 50-2389 bzw. Birgit.Sinhuber-Schotte@recklinghausen.de melden.
Autor:Ewald Zmarsly aus Recklinghausen |
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