Mehr Zeit für Kita-Kids
Die Nachfrage an Betreuungsplätzen für Kinder - und zwar bis in die Abendstunden - ist groß, denn viele Eltern möchten Familie und Beruf miteinander vereinen. Deshalb werden ab dem Kindergartenjahr 2011/2012 in bestimmten Kindertageseinrichtungen (TEK) in Recklinghausen durch die örtlichen Träger erweiterte Öffnungszeiten angeboten. Im Ostvest ist der Bedarf geringer, aber durchaus präsent.
Bisher bieten die Kindertagesstätten in Recklinghausen überwiegend eine Betreuung zwischen 7 und 16.30 Uhr an. Berufstätige Eltern, und zwar insbesondere Alleinerziehende, sind dadurch extrem eingeschränkt und müssen häufig Sonderregelungen mit ihren Arbeitgebern treffen, um sich mit den Regelöffnungszeiten der jeweiligen Einrichtung zu engagieren - oft sind enorme Abwesenheitszeiten die Folge.
Der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie bietet daher in Zusammenarbeit mit allen Trägern der örtlichen Kindertageseinrichtungen in ausgewählten Einrichtungen zukünftig Öffnungszeiten von 6 Uhr bis 18 Uhr an.
Genutzt werden können diese erweiterten Öffnungszeiten von Eltern, die wegen beruflich bedingter Abwesenheit einen objektiven Betreuungsbedarf haben.
Um das Wohl der Kinder zu berücksichtigen gilt grundsätzlich, dass kein Kind die Einrichtung während der gesamten Öffnungszeit besucht. Die notwendigen Betreuungszeiten müssen daher individuell abgesprochen werden.
Erweiterte Öffnungszeiten bieten an die Katholische TEK St. Johannes für die Bereiche Suderwich/Röllinghausen, die Städtische TEK Gartenstraße für die Bereiche Hochlar/Stuckenbusch/Paulusviertel, die Evangelische TEK Wangeroogestraße für die Bereiche Ost/Hillen, die Katholische TEK St Peter für die Bereiche Innenstadt/West- und Nordviertel, die AWO TEK Uferstraße und die Katholische TEK St. Joseph für die Bereiche Hochlarmark/Süd/Grullbad/König Ludwig. Eltern, die auf die erweiterten Öffnungszeiten angewiesen sind, können sich entweder direkt in diesen Einrichtungen melden oder sich zwecks Vermittlung an den Kindergarten wenden, in dem sie bisher ihr Kind für den Sommer neu angemeldet haben. Für weitere Rückfragen können sich Eltern auch an den Fachbereich Kinder, Jugend und Familie unter 02361/50-2212 wenden.
In Oer-Erkenschwick steht Annegret Holzapfel vom Jugendamt für derartige Angelegenheiten unter 02368/691-340 zur Verfügung, allerdings ist die Meldefrist für das kommende Kindergartenjahr bereits abgelaufen. Einen städtischen Kindergarten gibt es in Oer-Erkenschwick nicht mehr; Träger der dreizehn Einrichtungen für Kinder sind der Verband Evangelischer Kirchengemeinden, die einzelnen Katholischen Kirchengemeinden, das DRK und die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Geöffnet haben diese zu den Kernzeiten 7 bis 17 Uhr. „Der Bedarf an erweiterten Zeiten ist vor Ort sehr gering“, schätzt Holzapfel die Lage ein, Randzeiten würden eher durch die Tagespflege abgedeckt.
Auch in Datteln sind die Kindergärten- und Tagesstätten überwiegend in kirchlicher Hand, beziehungsweise in Trägerschaft der AWO und des DRK. Der einzige städtische Kindergarten sitzt an der Burgenlandstraße 2 bis 4. Das Haus ist ein Bewegungskindergarten mit besonderem Augenmerk auf die Verbindung von Bewegung, Sprache und Ernährung, individuell wird hier jedes Kind gefördert. Geöffnet hat die Einrichtung wochentags von 7 bis 16 Uhr, weitere Infos direkt unter 02363/61303. Waltrop verfügt über elf Tageseinrichtungen mit verschiedenen Betreuungsangeboten. Träger sind die Kirchengemeinden, die AWO und die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung; es berät die Fachgruppe Jugendhilfe unter 02309/930-304/-350.
Das angrenzende Olfen verfügt noch über eine städtische Einrichtung an der Dattelner Straße 20, die derzeit von 7 bis 16 Uhr geöffnet hat, allerdings voraussichtlich zum Sommer geschlossen wird und in eine Zweitstelle des Kinderhauses „Rasselbande“ einfließt. Flexibel auf die Bedürfnisse der Familien eingehen kann man hier dank des Projektes „Pillefuß“, eine Tagesmutter-Gruppe, welche durch die Stadt Olfen unterstützt wird und ebenfalls an der Dattelner Straße untergebracht ist. In Zusammenspiel mit „Pillefuß“ können die sechs Einrichtungen in Olfen eine Betreuung von 7 bis 19 Uhr anbieten, inklusive Mittagessen, Ruhezeiten und integrativer Betreuung. Vorbildlich.
Drei Fragen an … Volker Hülsmann, Leiter des Fachbereiches Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen
1. Die Kindertagesstätten reagieren nun auf die Forderung vieler Eltern nach flexiblen Betreuungszeiten. Wie wird dies denn personell gestemmt?
-> Die zusätzlichen Personalausgaben werden aus den KiBiz-Miteln sowie mit Finanzmitteln der Kindertagespflege bestritten.
2. Wie hoch liegen die Zusatzkosten für die Eltern, welche das neue Angebot nutzen möchten?
-> In der Regel handelt es sich nicht um die Erweiterung des Betreuungsumfangs- eher um eine zeitliche Verschiebung. Daher werden in den wenigsten Betreuungsfällen Zusatzkosten anfallen.
3. Ist dem allgemeinen Bedarf in Recklinghausen damit Rechnung getragen oder setzt sich der Trend weiter fort?
-> Die konkreten Anfragen der Eltern werden weitere Prognosen zum Betreuungsbedarf ermöglichen. Eine abschließende Beantwortung ist aktuell daher noch nicht möglich.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.