„Maigang“
hieß die Veranstaltung des Fachforums Nachhaltige Stadtentwicklung der Lokalen Agenda 21 am 22. Mai auf dem Friedhof Halterner Straße und dessen entwidmeter Kapelle, die – wie das Torhaus – unter Denkmalschutz stehen. Zu Beginn begrüßte Ewald Zmarsly (Forumssprecher), der sich früher als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Essen mit Stadtklima und Lufthygiene befasste und Verfasser eines Fachbuchs zur Klimatologie ist, die ca. 30 Teilnehmer, informierte über die Aktivitäten des Fachforums und stadtklimatischen Funktionen des Friedhofs. Anschließend fand eine kombinierte fachkundige Führung auf dem Friedhof statt. Bernard Bovenius (Landschaftsgärtner) sprach zur Botanik, speziell zu den Gehölzen. Hierbei wies er auf heimische und fremde Arten, Kreuzungen sowie deren ursprüngliche Lebensräume hin. Alfred Stemmler (Mitglied der Stadtführergilde sowie des Vereins für Orts- und Heimatkunde, der früher für den Kreis den Denkmalstag organisierte) informierte über die Geschichte des Friedhofs und an ausgewählten Gräbern über die jeweilige Zeit bzw. Personen. Schwerpunkte legte er bei den Kriegstoten beider Weltkriege und dem Grab für die Opfer des Ruhrkampfes. Auch wies er, da der Friedhof ursprünglich evangelisch war, auf die Unterschiede zu den früheren Grabinschriften katholischer Friedhöfe hin. Friedrich Schröerlücke, der an der Führung teilnahm, sprach am Familiengrab über seine dort bestatteten Großeltern, Eltern und einen weiteren Verwandten. Volker Hardt (er kartierte in den 1980er Jahren für die Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten die Vogelwelt in Recklinghausen) rundete die Führung durch Informationen zur Ornithologie des Friedhofs ab. Dabei sprach er die Nahrungskette der Vögel und deren Lebensräume einschließlich der Brutstätten an. Außerdem machte er Vogelstimmen nach. Ein künstlerischer Beitrag in der Kapelle beendete den Nachmittag. Jessica Burri (Sopran & Dulcimer) trug die zwei indianischen Märchen „Das Märchen von der weißen Seerose“ und „Die sieben Brüder“, die sich ausgiebig mit der Natur befassen, mit Klang und Musik vor. Anschließend konnten sich die Besucher bei der Künstlerin über die Instrumente informieren.
Autor:Ewald Zmarsly aus Recklinghausen |
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