Männerspielzeug mit vier Rückwärtsgängen

Andreas Buchweitz und sein 1964er Deutz-Trekker. Drei Jahre lang schraubte er an dem Fahrzeug. Seine Frau konnte dem neuen Hobby ihres Mannes wenig abgewinnen. Foto: Rolke
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  • Andreas Buchweitz und sein 1964er Deutz-Trekker. Drei Jahre lang schraubte er an dem Fahrzeug. Seine Frau konnte dem neuen Hobby ihres Mannes wenig abgewinnen. Foto: Rolke
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Es ist schon ein echtes Schmuckstück, das da bei Andreas Buchweitz in der Garage steht. Es ist grün, sieht aus wie neu und ist ein echtes Männerspielzeug: Ein eigenhändig restaurierter Deutzer Trekker aus dem Jahr 1964.
„Der Trekker war 400 Quadratmeter groß“, lacht Andreas Buchweitz. „Also, als er komplett zerlegt auf dem Boden lag, versteht sich.“ Die alte Arbeitsmaschine war nämlich ein Scheunenfund und kommt aus Kassel. Das Fahrzeug war sehr schmutzig, rostig und heruntergekommen, erzählt Buchweitz.
Der Schmutz habe große Teile des Blechs verdeckt und man konnte nur erahnen, dass sich unter all dem ganzen Dreck noch ein kompletter Traktor befand. Bei der Frage, was er für den alten Trekker denn bezahlt habe, muss Andreas Buchweitz schmunzeln: „Gar nichts. Den habe ich gegen zwei Außenbordmotoren meiner alten Bootsschule getauscht.“
Seit er den alten Deutz mit der Bezeichnung D50.1s/5505 aus Kassel abgeholt hat, sind drei Jahre vergangen. Drei Jahre voller Höhen und Tiefen, die solche Restaurationsarbeiten begleiten. „Mein Frau hielt mich für verrückt, als ich mit dem Teil hier angerollt kam. Ich will gar nicht wiederholen, was sie alles gesagt hat, aber es war nicht jugendfrei - soviel kann ich verraten. Auch heute versteht sie nicht, wofür wir hier einen Traktor brauchen“, lächelt Buchweitz. „Für so eine Aktion muss man aber auch schon ein bisschen bekloppt sein.“ Doch damit hat sich der Trekkerfreund einen alten Traum erfüllt. Schließlich saß er im Alter von sechs Jahren auf einem solchen Trekker und war seitdem begeistert von den Maschinen.
Erst vor Kurzem sind die Restaurationsarbeiten beendet worden. Jetzt steht den Trekker wie neu in der Garage. Der grüne Lack glänzt und die feuerwehrroten Stahlfelgen sehen aus wie frisch aus der Fabrik. Der TÜV-Prüfer konnte auch keine Mängel feststellen. „Ohne die Hilfe von Freunden, Nachbarn und sogar auch der Firma Deutz, die sehr kooperativ und freundlich war, wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Der Trekker wurde komplett auseinander gebaut, gesandstrahlt und neu lackiert. Einige Teile wurden ersetzt und dann wurde wieder alles originalgetreu zusammengebaut“, zeigt der Hobbybastler auf Bilder von den Restaurationsarbeiten.
Jetzt hat er ein echtes Männerspielzeug mit acht Vorwärts- und vier Rückwärtsgängen. Fünf Liter Diesel gönnt sich das Gerät in der Stunde, aber Spaß macht es auf jeden Fall, grinst der Familienvater. „Mein Frau hat da keinen Spaß dran, aber meine achtjährige Tochter fährt gerne mit. Die Jungs aus ihrer Klasse bekommen immer ganz große Augen, wenn ich sie damit von der Schule abhole“, lacht er.

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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