Hier drehen die Räder anders

Mit dem Rad durchs Ostvest und immer der Sonne entgegen. Foto: Stephan Barth/pixelio.de
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„Das ist aber keine fahrradfreundliche Ampelschaltung“, motzt eine Zweiradstramplerin an der Kreuzung Kaiserwall/Dortmunder Straße am Recklinghäuser Hauptbahnhof. Zugegeben, die Ampel-Trilogie nervt, denn, aus welcher Richtung man sie auch zu überqueren versucht - keine „grüne Welle“. Dennoch wundere ich mich über den Anspruch, die Fußgängeranlage müsse im Rad-Tempo schalten. Die fußkranke Oma hängt sich dann zur Überführung womöglich flugs auf ihrem Taschen-Board hinten an den Gepäckträger mit dran.
Aber im Kreis Recklinghausen scheinen sich die Räder ohnehin anders zu drehen als andernorts. Hier nutzt der Biker auch gern den Gehweg dort, wo gesonderte Bordsteinwege nicht vorgesehen sind. Dabei habe ich früh gelernt, wer groß genug sei, im Auto vorn zu sitzen, der könne auch mit seinem Fahrrad auf der Straße fahren - um Schulkinder, Rollstuhlfahrer und andere nicht zu gefährden. Und sich selbst - zum Beispiel vor in Speichen fliegenden Schirmen des seinen urbanen Raum verteidigenden Läufervolks. Im übrigen Europa gibt es (oh Überraschung) generell weniger Raumnutzungsvorschriften als hier. In Großbritannien etwa, da ist es schlicht verboten, sich auf fahrende Autos zu stürzen. Von Fahrrädern erwähnen die Briten in diesem Zusammenhang jedoch nichts ...

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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