„Hain der Menschenrechte“ in Recklinghausen – ein deutschlandweit einmaliger Ort
Die Idee zu dem „Hain der Menschenrechte“ entstand 2011 im Jubiläumsjahr von Amnesty International zwischen den jetzigen Kooperationspartnern. Ein großes Anliegen des Fachforums Nachhaltige Stadtentwicklung der Lokalen Agenda 21 Recklinghausen ist die Erhaltung und Förderung öffentlichen Grüns in der Stadt. So gab es 2011 vom Fachforum, das seit mehreren Jahren einzelne Bäume in der Stadt pflanzt, die Idee, eine größere Pflanzaktion durchzuführen. Das Fachforum setzte sich deshalb auf der Suche nach Kooperationspartner mit der örtlichen Amnesty International Gruppe in Verbindung. In den folgenden gemeinsamen Gesprächen entwickelte sich dann die Idee des „Hain der Menschenrechte“. Er soll auf Vorschlag von Dorothea Lüke, Mitglied der örtlichen Gruppe von Amnesty International, entsprechend der Zahl der Artikel der Allgemeinen Menschenrechtserklärung aus 30 Bäumen aus 30 unterschiedlichen Ländern bestehen, um die Universalität der Menschenrechte aufzuzeigen. Ewald Zmarsly, Sprecher des Fachforums Nachhaltige Stadtentwicklung, akquirierte die van Eupen-Stiftung zur Finanzierung. Der Schulbauern- und Naturschutzhof Recklinghausen erklärte sich zur Übernahme der Pflege bereit.
Am 26. Mai 2011 stellten die Antragsteller – Fachforum und Amnesty-Gruppe – eine Ratspetition nach § 24 Gemeindeordnung NRW über die Bereitstellung einer geeigneten, öffentlichen, gutzugänglichen Fläche für einen „Hain der Menschenrechte“. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Recklinghausen beschloss am 19. März 2012 einstimmig, die von der Verwaltung vorgeschlagene Fläche auf der „Maybacher Heide“ im Stadtteil Hillerheide dafür auszuweisen. Günther Eschrich, Gärtnermeister und Fachforumsmitglied, wählte die 30 Bäume aus 30 Ländern aus, und erstellte den Pflanzplan für den Hain.
Nachdem Anfang April 2012 der Betrieb Frank Eschrich Baumschulen & Gartengestaltung die Bäume des Hains gepflanzt hatte, erfolgte am 25. April 2012, dem Tag des Baumes, das feierliche Angießen des „Hain der Menschenrechte“ in Anwesenheit von Ulrich Braun und seiner Tochter Birgit (Vorstandsmitglieder der van Eupen-Stiftung) sowie Vertretern der Stadtverwaltung Recklinghausen. Auf Initiative von Alfred Stemmler (Mitglied des Fachforums) wurde bei diesem Angießen eine Flaschenpost mit den Unterschriften aller Anwesenden geschrieben und mit Sonderbriefmarken zum 50-jährigen Jubiläum von Amnesty International (aus dem Jahre 2011) frankiert. Sie wird künftig im Postgeschichtlichen Museum Recklinghausen, Martinistraße 19 ausgestellt.
Bei der feierlichen Einweihung des „Hain der Menschenrechte“ am 22. Juni 2012 sprachen Ferdinand Zerbst (Erster stellv. Bürgermeister) und Wolfgang Grenz (Generalsekretär der Deutschen Sektion von Amnesty International) Grußworte.
Ferdinand Zerbst erwähnte dabei u. a. die Vergangenheit und Zukunft auf dem Gelände – Standort eines Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg und das Neubaugebiet mit jungen Familien – und ging auf die Bedeutung des „Hain der Menschenrechte“ für künftige Generationen ein. Wolfgang Grenz würdigte die deutschlandweite einzigartige Symbolik des „Hain der Menschenrechte“ und sprach über die aktuelle Bedrohung der Menschenrechte in der Ukraine und Syrien.
Nach den Redebeiträgen erfolgte die feierliche Einweihung des Hains mit dem gemeinsamen Durchschneiden eines Bandes durch Wolfgang Grenz und Ferdinand Zerbst. Alfred Stemmler (Fachforum) und Laura Heinrichs (Amnesty International) rezitierten literarische Texte über Bäume. Alexander Funke (Amnesty International) erläuterte Schülern des „Grünen Otto“, der Biologie AG der benachbarten Otto-Burrmeister-Schule, bei einer Begehung des „Hain die Menschenrechte“. Den musikalischen Part übernahmen Barbara Marreck (Cello) und Mike Grossart (Gitarre). Für das leibliche Wohl der Gäste – unter ihnen die drei stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Recklinghausen sowie zahlreiche Ratsmitglieder – war gesorgt. So gab es neben Kaffee und Kuchen passend zum Gelände „Maybacher Heide“ Wein mit dem Namen „Maybach“. Die ersten Baumpaten erhielten außerdem ihre Patenschaftsurkunden. Weitere Baumpatenschaften über einzelne Bäume des Hains können noch übernommen werden. Die Baumpaten bekennen sich mit ihrer Patenschaft zu den Menschenrechten und zum Schutz der Umwelt.
Künftig werden Amnesty International, Krs. Recklinghausen und das Fachforum Nachhaltige Stadtentwicklung. weitere Aktionen und Veranstaltungen im „Hain der Menschenrechte“ zu den Themen Menschenrechte, nachhaltige Stadtentwicklung und Ökologie durchführen. Auch fachliche Führungen zu den Bäumen des Hains können wir bei Interesse anbieten. Interessenten für eine Baumpatenschaft und für Führungen, z. B. Schulen wenden sich bitte an Dorothea Lüke (Tel. 02361 31584) oder Ewald Zmarsly (Tel. 02361 46456).
Autor:Ewald Zmarsly aus Recklinghausen |
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