Für eine bessere Welt: In der Hütte der guten Taten engagieren sich wieder viele Organisationen

Femke (v.l.), Fabienne, Inka, Clarissa, Lilly und Helena zusammen mit Lehrer Gisbert Fahl von der Gebrüder-Grimm-Schule vor der Hütte der guten Taten auf dem Kirchplatz.
  • Femke (v.l.), Fabienne, Inka, Clarissa, Lilly und Helena zusammen mit Lehrer Gisbert Fahl von der Gebrüder-Grimm-Schule vor der Hütte der guten Taten auf dem Kirchplatz.
  • hochgeladen von Vera Demuth

„Wenn man so süß angesprochen wird, kann man nicht nein sagen“, ist die ältere Dame dem Charme der drei Viertklässler der Gebrüder-Grimm-Schule vom Standort Quellberg erlegen. Prompt erwirbt sie an der Hütte der guten Taten auf dem Kirchplatz einen Gutschein, um damit das Kinderdorf Bethanien in Schwalmtal zu unterstützen.

Im elften Jahr organisiert das Stadtkomitee der Katholiken in Recklinghausen die Hütte der guten Taten, die diesmal vom 23. November bis zum 22. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt steht. Jeden Tag wird die Hütte von einer anderen Organisation betreut, die für einen selbstgewählten guten Zweck und für den der anderen Organisationen Spenden sammelt.
An diesem Nachmittag sind es die Viertklässler der Gebrüder-Grimm-Schule, die in der Innenstadt unterwegs sind, um Spender zu werben. Auch die drei Jungen, die die ältere Dame überzeugen konnten, gehören dazu. „Ich war Kriegskind und habe mich damals über Päckchen aus den USA gefreut“, erzählt diese, warum sie sich hat zur Hütte begleiten lassen. Und auch heute gebe es überall Kinder, die bedürftig seien. „Ich finde die Idee sehr gut.“

Seit sechs, sieben Jahren dabei

„Wir sind schon seit sechs, sieben Jahren dabei“, berichtet Lehrer Gisbert Fahl. In drei Etappen haben die Viertklässler den Nachmittag eingeteilt. Die erste haben die Schüler des Standorts Essel übernommen. Bevor es losging, haben die Kinder sich in der Schule auf ihren Einsatz als Spendensammler vorbereitet. Gutscheine im Wert von fünf bis 40 Euro für die Kinder im Kinderdorf Bethanien haben sie hergestellt. Außerdem haben sie gelernt, wie man auf Passanten zugeht und sie anspricht.
Mit Erfolg. „Meistens lief es gut, weil die Leute an die Kinder gedacht haben“, berichtet Fabienne. Sie und ihre Freundinnen Inka, Helena und Clarissa haben einiges an Spenden gesammelt. Sie haben Gutscheine an den Mann oder die Frau gebracht, aber in ihren Sammelkörbchen auch kleine Spenden von Passanten, die nicht zur Hütte der guten Taten kommen wollten, zusammengetragen.
„Eine Frau hatte Angst, dass wir für die fünf Euro, die sie uns geben wollte, einen Burger kaufen“, erzählt Inka. „Wir haben gesagt, dass wir das nicht machen, und wollten sie zur Hütte begleiten. Dann hat sie uns die fünf Euro gegeben.“
Alle vier sind sich einig, dass die Aktion großen Spaß gemacht hat. Und etwas Gutes bewirkt sie obendrein. „Damit werden Schulsachen für die Kinder im Kinderdorf gekauft“, erläutert Clarissa.

Thema liegt am Herzen

Das finden auch die Mütter gut, die ihre Kinder an diesem Nachmittag bei der karitativen Aktion unterstützt haben. „Wir wollten ihnen den Rücken stärken“, sagt Vanessa Marczian, Inkas Mutter. „Außerdem ist es ein wichtiges Thema, das uns am Herzen liegt.“
Greta Nauta gehört zu den Müttern, die die Betreuung der Hütte auf dem Kirchplatz an diesem Nachmittag übernommen und die Gutscheine an die Spender ausgegeben hat. „Die Leute haben es super positiv aufgenommen, und die Kinder haben viel gesammelt“, zieht sie nach der ersten Etappe des Standorts Essel ein Fazit.
Manche Spender kommen auch ohne die Aufforderung der Grundschüler vorbei. „Ich habe schon öfter etwas gegeben“, sagt ein Mann. Auch dieses Jahr hat er bei seinem Innenstadtbesuch einen Abstecher zur Hütte gemacht. „Wenn jeder ein bisschen was machen würde, wäre es besser in der Welt“, ist er überzeugt.
Das jährliche Engagement der Gebrüder-Grimm-Schule lohnt sich. „Mehrere Hundert Euro kommen jedes Jahr zusammen“, weiß Lehrer Gisbert Fahl. Die Spender erhalten ihren Gutschein, während eine Kopie ans Kreisdekanat weitergereicht wird. Das eingenommene Geld wird an die Schule übergeben, die denselben Betrag dann an das Kinderdorf Bethanien überweist. Auf diesem Wege fließt jeder gespendete Cent dem jeweiligen Projekt zu.

Viele Gruppen engagieren sich

Viele andere Gruppen und Einrichtungen setzen sich in diesem Jahr ebenfalls für den guten Zweck ein und betreuen an einem Tag die Hütte der guten Taten. Neben den Grimm-Schülern sind unter anderem weitere Schulen, der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst, das Deutsche Rote Kreuz, der Innerwheel-Club Recklinghausen-Marl, der Malteser Hilfsdienst, der Evangelische Fliedner-Kindergarten, die Kolpingfamilie Recklinghausen-Zentral, die kfd St. Joseph und die Telefonseelsorge dabei.
Geöffnet ist die Hütte der guten Taten auf dem Kirchplatz montags bis freitags von 15 bis 20 Uhr, samstags von 11 bis 20 Uhr sowie sonntags von 13 bis 20 Uhr.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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